"Der Rückgang der Einbruchzahlen liegt vor allem daran, dass die Menschen wegen der Corona-Pandemie viel Zeit zu Hause verbracht haben", erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. "Einbrechern fehlte somit oft die Gelegenheit für ihre Tat." Mit dem Rückgang der Einbrüche habe sich die Höhe der Gesamtschäden um 70 Millionen Euro auf 230 Millionen Euro verringert.

Seit dem Jahr 2015 - also schon vor der Corona-Krise - seien die Einbruchzahlen kontinuierlich gesunken. Viele Haus- und Wohnungsbesitzer investierten mittlerweile in bessere Sicherheitstechnik, erläuterte Asmussen. "Das zahlt sich aus." Nahezu jeder zweite Einbruch scheitere, weil die Täter nicht schnell genug ins Haus kämen.

Einbruchhemmende Fenster und Türen würden in Deutschland bei Neubauten allerdings nicht standardmässig eingebaut, da dies bislang nicht vorgeschrieben sei. Durch Mindestanforderungen für neu eingebaute Fenster und Türen und deren konsequente Umsetzung könnte der Einbruchschutz nach Auffassung der Versicherer wirksam erhöht werden.

Das Bundeskriminalamt (BKA) hatte vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zuletzt bei der Eigentumskriminalität insgesamt - neben Wohnungseinbrüchen auch bei Laden- und Taschendiebstählen - einen Rückgang erwartet. Das BKA hatte auf "veränderte Tatgelegenheitsstrukturen" hingewiesen, so stünden in Corona-Zeiten tagsüber deutlich weniger Wohnungen leer.

Die Zahl der versuchten und vollendeten Wohnungseinbrüche war in den Jahren 2008 bis 2015 kontinuierlich nach oben gegangen und hatte ein besorgniserregendes Niveau erreicht. Der Höhepunkt lag schliesslich bei 167 136 bundesweit registrierten Fällen. Im Jahr 2016 gab es dann erstmals wieder einen Rückgang, der sich seitdem fortsetzte. Für 2019 erfasste die Polizeiliche Kriminalstatistik bundesweit noch 87 145 Delikte. Die bundesweite Kriminalstatistik für das Jahr 2020 liegt noch nicht vor./kie/DP/jha

(AWP)