Zu rechnen sei mit einem Rückgang von 200 000 Jobs, sagte Treier. Der Aderlass im Ausland könnte vor allem bei exportstarken Unternehmen auch Arbeitsplätze an deutschen Standorten gefährden. Nach den aktuellsten verfügbaren Zahlen beschäftigten deutsche Firmen im Ausland laut DIHK im Jahr 2018 rund 7,9 Millionen Menschen weltweit.

In vielen Ländern fehlten staatliche Unterstützungsmassnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Auswirkungen, insbesondere Kurzarbeitergeld. Dies führe dort aller Voraussicht nach zu einer höheren Arbeitslosigkeit, so der DIHK. In Deutschland hatte die Bundesregierung milliardenschwere Hilfsprogramme aufgelegt und die Kurzarbeit ausgeweitet, um Massenentlassungen zu verhindern.

Die Corona-Pandemie bleibe eine enorme Belastung für die deutsche Wirtschaft im Ausland. Das Ausmass der Krise sei gewaltig. Mehr als acht von zehn Betrieben erwarten der DIHK-Umfrage zufolge Umsatzeinbrüche, 63 Prozent sind von Reisebeschränkungen betroffen. 59 Prozent sehen eine geringere Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen. 38 Prozent der Unternehmen suchen angesichts von Problemen nach neuen Lieferanten - dies könne eine Rückverlagerung nach Deutschland und in die EU zur Folge haben.

Die Firmen erwarten laut der Umfrage unter weltweit rund 3300 Unternehmen auch, dass die Krise lange dauert - viele Betriebe gehen von einer Erholung ihres Geschäfts erst im Jahr 2022 oder später aus. Treier sagte, die Krise sei für das Auslandsgeschäft stärker und werde langwieriger sein. Die Prognose, dass der deutsche Export in diesem Jahr um 15 Prozent zurückgehe, sei noch zuversichtlich. Dieser Rückgang werde im kommenden Jahr noch nicht wieder wettgemacht.

Auch wegen Unsicherheiten, wie es weitergeht, dürften deutsche Firmen ausserdem erheblich weniger im Ausland investieren. Treier sagte, er rechne damit, dass sich das Volumen deutscher Direktinvestitionen im Ausland von normalerweise 100 Milliarden Euro im Jahr in diesem Jahr auf nur noch 50 Milliarden Euro verringert./hoe/DP/mis

(AWP)