Die Conti-Aktie verlor nachbörslich rund 3 Prozent. Angesichts der Konjunkturkrise und abnehmenden Verkäufe in der Pandemie war zumindest eine verringerte Gewinnbeteiligung der Eigentümer ohnehin absehbar gewesen, Analysten hatten im Schnitt aber dennoch mit rund 2 Euro Ausschüttung gerechnet. Im zweiten und dritten Quartal 2020 hatte Conti unterm Strich hohe dreistellige Millionenverluste eingefahren. Das laufende Geschäft war im dritten Jahresviertel dann wieder stabiler. Doch der Strukturwandel und die trüben Aussichten für die weltweite Autoproduktion halten die Branche unter Druck.

Betriebsratschef Hasan Allak hatte mit Blick auf den internen Sparkurs Verzicht von den Aktionären verlangt und bereits vorgeschlagen, dass für 2020 gar keine Dividende ausgezahlt wird. "Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben unter anderem mit der befristeten Aussetzung der Konzern-Erfolgsbeteiligung einen deutlichen Beitrag geleistet, um Kosten zu senken", sagte er - "von den sehr schmerzvollen Jobverlusten ganz zu schweigen". Andere Gruppen müssten ebenfalls "spürbare Beiträge leisten". Conti steckt in einem komplexen Umbau zu mehr Elektronik, Sensorik und Software.

An der grundsätzlichen, mittelfristig ausgerichteten Dividendenpolitik einer Ausschüttung von 15 bis 30 Prozent des Konzerngewinns halte das Unternehmen weiter fest, teilte Conti mit./jap/men

(AWP)