Wie Ems am Donnerstag mitteilte, kletterte der Umsatz von Januar bis September um satte 30,5 Prozent auf 1,69 Milliarden Franken. Der Umsatz habe auch im dritten Quartal denjenigen vor der Pandemie übertroffen, betonte das Unternehmen.

Im Vorjahr hatten die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie deutliche Spuren bei Ems hinterlassen und die Verkäufe in den ersten neun Monaten um mehr als 22 Prozent schrumpfen lassen. Gewinnzahlen gibt Ems zu den ersten neun Monaten jeweils nicht bekannt.

Chipmangel der Autobauer

Gleichzeitig warnt Ems: Störungen in den Lieferketten würden die die weltweite Industrieproduktion bremsen. Zudem halte der Chipmangel in der Autoindustrie weiter an. Die Autohersteller rund um den Globus mussten ihre Produktion deswegen zuletzt drosseln.

Der Auto-Sektor steht für rund 60 Prozent der Ems-Umsätze. Die Autoindustrie setzt die hochleistungsfähigen Kunststoffe von Ems als leichtere Alternative zu Stahl und Co. ein. Ems sei es aber gelungen, zahlreiche Neugeschäfte zu realisieren und in allen Regionen zu wachsen, betonte das Unternehmen.

Ein Thema sind auch steigenden Kosten für Rohstoffe, Logistik und Energie. Diese würden Ems ebenfalls zu Preiserhöhungen zwingen. Dank kontinuierlich ausgebauten Produktionskapazitäten und lokalen Lagern sei die Lieferfähigkeit aller Ems-Gesellschaften aber gesichert.

Ausblick bestätigt

Am Ausblick für das gesamte Jahr hat sich nichts geändert. Für 2021 geht Ems von einem höheren Umsatz und einem höheren Betriebsergebnis (EBIT) als im Vorjahr aus. Für die nächsten Monate rechne die Gesellschaft aber mit einer Abschwächung der Weltkonjunktur.

Dennoch wird Ems 2021 wieder so viel verdienen wie vor der Coronakrise und noch mehr. Der Konzern wird das Niveau von 2019 bereits in diesem Jahr wieder übertreffen, sagte Konzernchefin Magdalena Martullo am Donnerstag zur Nachrichtenagentur AWP.

2019 hatte Ems bei einem Umsatz von 2,15 Milliarden Franken einen EBIT von 624 Millionen und einen Reingewinn von 532 Millionen geschrieben. 2020 brachen im Zuge der Coronakrise Umsatz und Gewinn zwischen 16 und 17 Prozent ein.

An der Börse werden die Ems-Papiere aus den Depots gehievt, weil Analysten mit noch höheren Umsätzen gerechnet hatten. Gegen Mittag büssen die Aktien 4,1 Prozent auf 897,50 Franken ein. Damit fehlen den Papieren mittlerweile mehr als 130 Franken zu dem im Sommer markierten Allzeithoch.

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(AWP)