Zudem sind in den beiden Vormonaten insgesamt 38 000 Stellen mehr entstanden als bisher festgestellt. In der Corona-Krise war die Beschäftigung im Frühjahr 2020 mit Rekordtempo eingebrochen. Seitdem erholt sich der Arbeitsmarkt. Nur im Dezember kam es nochmal zu einem Rückgang der Beschäftigung.

"In den USA kam es zuletzt in zahlreichen Bundesstaaten zu Lockerungen der Corona-Beschränkungen", begründete Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, den Beschäftigungsaufbau. "Öffnen etwa Restaurants, wird Personal im Service benötigt, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt." Allerdings stehe seit Beginn der Pandemie immer noch ein Verlust von neun Millionen Arbeitsplätzen zu buche.

Zudem ist im Februar auch die Arbeitslosenquote gesunken. Sie fiel gegenüber Januar um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit einer unveränderten Quote von 6,3 Prozent gerechnet. Trotz des Rückgangs liegt die Arbeitslosigkeit immer noch wesentlich höher als vor der Corona-Krise. Im Februar 2020 hatte die Quote 3,5 Prozent betragen, was faktisch als Vollbeschäftigung galt. Die Quote wird mit einer Umfrage unter privaten Haushalten ermittelt, während die Beschäftigtenzahl bei Unternehmen abgefragt wird.

Die Lohnentwicklung hat sich im Februar etwas beschleunigt. Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen. Im Januar hatte der Anstieg 0,1 Prozent betragen. Analysten hatten mit der aktuellen Entwicklung gerechnet. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Stundenlöhne im Februar um 5,3 Prozent.

Die Daten könnten die Furcht vor einer Überhitzung der US-Wirtschaft weiter schüren. Die Wirtschaft wird durch die grossen Konjunkturprogramme der US-Regierung, die lockere Geldpolitik der Notenbank und jetzt auch durch die Lockerungen der Corona-Beschränkungen gestützt. Dies hatte zuletzt zu einem deutlichen Anstieg der Kapitalmarktzinsen geführt.

"Das rasante Hochschiessen der Zinsen am langen Ende der US-Zinskurve verdeutlicht die Skepsis vor einer übermässigen Stimulierung und die Sorgen vor Inflation", schreibt Bernd Krampen, Analyst bei der NordLB. Angesichts der hohen Beschäftigungsverluste in der Krise sollte die US-Inflationsrate aber nur vorübergehend anziehen. Man erwartet durch die Konjunkturpakete nur einen übergangsweisen "Nachfragerausch".

Die Kapitalmarktzinsen legten nach der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten weiter zu. In der Spitze erreichte die Rendite von zehnjährigen Anleihen mit 1,62 Prozent den höchsten Stand seit gut einem Jahr. Allerdings gab sie zuletzt wieder einen Teil ihrer Gewinne ab. Der US-Dollar und die Aktienmärkte profitierten ebenfalls von den Zahlen./jsl/bgf/he

(AWP)