Schon in den ersten drei Monaten des Jahres hat die Krise riesige Löcher in die Kassen gerissen. Zusammengenommen verbuchten die grössten Hersteller im operativen Geschäft nur noch rund 7,5 Milliarden Euro Gewinn, wie EY in seiner regelmässigen Branchenanalyse berechnet hat. Das ist ein Einbruch um mehr als die Hälfte im Vergleich zum ersten Quartal 2019 und der niedrigste Stand seit 2009. Die Verkaufszahlen gingen um 21 Prozent zurück, der Umsatz immerhin nur um 9 Prozent.

"Im ersten Quartal haben wir nur die anfänglichen Auswirkungen der weltweiten Covid-19-Pandemie gesehen. Das zweite Quartal wird noch sehr viel schlechter ausfallen", warnte Gall. Vier Konzerne aus den Reihen der 17 grössten Autokonzerne der Welt hatten der Auflistung zufolge schon im ersten Quartal einen Verlust im operativen Geschäft vermeldet. Peugeot und Renault fehlen in der Aufstellung - sie hatten keine entsprechenden Zahlen vorgelegt. Einige Konzerne haben für das zweite Quartal schon Verluste in Aussicht gestellt.

Die Krise verstärke nun einen Abwärtstrend, der sich schon länger abgezeichnet habe, hiess es weiter. Hohe Investitionen in Elektrifizierung und Digitalisierung, Handelsstreitigkeiten und eine schwache Konjunkturentwicklung hätten die Margen unter Druck gebracht. Nun stehe eine lange Durststrecke bevor, Investitionen müssten auf den Prüfstand, Überkapazitäten abgebaut werden. "Und die Konsolidierung beschleunigt sich - diese Krise werden nicht alle Autohersteller überleben", sagte Gall. Hoffnung mache immerhin die schnelle Erholung in China, von der vor allem die deutschen Autobauer profitieren dürften./eni/DP/jha

(AWP)