Betroffen ist der Tafelobstbereich. Hier wird die angelieferte Ernte aus der Zentral- und Ostschweiz sortiert, gewaschen, abgepackt und teilweise gelagert. Man rechne mit 70% weniger Kernobst dieses Jahr, bestätigte eine Fenaco-Sprecherin auf Anfrage eine Meldung der Onlineausgabe der "Luzerner Zeitung" vom Freitag.

Im Einzugsgebiet des Fenaco-Standortes Sursee wirkte sich der Frost im April besonders stark auf die Obsternte aus. Die Lese dauert zwar noch bis etwa Mitte Oktober, doch sei absehbar, dass statt den üblichen 5000 Tonnen bloss 1500 Tonnen angeliefert würden. Die Arbeiten in der "Obsthalle" würden von Februar bis Juli ruhen.

Fenaco hat daher für 35 Angestellten Kurzarbeit beantragt. Die Kantonale Dienststelle Wirtschaft und Arbeit (wira) habe das Gesuch bewilligt, sagte die Sprecherin. Die Betroffenen erhalten für diese Zeit 80 Prozent ihres Lohnes aus der Arbeitslosenkasse. Den Rest wolle Fenaco freiwillig beisteuern.

ANDERE STANDORTE VORERST NICHT BETROFFEN

Geplant ist zudem, die Mitarbeiter in anderen Bereichen am Standort Sursee einzusetzen, etwa bei der Futtermittelverarbeitung oder beim Getränkehersteller Ramseier. In diesem Falle würde die Kurzarbeit hinfällig. Wie viel Kapazität hier bestehe, sei noch unklar.

Die Abteilung Landesprodukte der Genossenschaft Fenaco betreibt schweizweit 13 Leistungszentren. Äpfel oder Birnen werden neben Sursee auch in Utzenstorf BE, Perroy VD sowie Charrat VS abgepackt. An diesen Standorten sei Kurzarbeit derzeit kein Thema, sagte die Sprecherin.

Im Landesproduktebereich sind rund 400 Mitarbeiter tätig. Die Fenaco Genossenschaft zählt insgesamt knapp 10'000 Mitarbeitende.

(AWP)