Der Schweizer Finanzplatz sei dank dem "Zusammenspiel von Erfahrung, Finanzwissen, Nähe zu technologischen Lösungen und Umsetzungswillen" stark positioniert, sagt SBVg-Chef Jörg Gasser gemäss einer Mitteilung vom Donnerstag. "Wir haben sehr gute Karten, um ein weltweit führender Hub für Sustainable Finance zu werden". Dafür seien alle Akteure, also die Politik wie auch die Banken, Versicherungen, Fonds und ihre Branchenverbände gefordert.

Potenzial bei Privatkunden

Bei institutionellen Kunden wie Pensionskassen gehören Überlegungen bezüglich der ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance also Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) laut Studien heute weitgehend bereits "zur Norm". Hingegen gebe es bei den Privatkunden noch Potenzial, so der SBVG.

Hier wolle die SBVG mit ihrem "Leitfaden für den Einbezug von ESG-Kriterien in den Beratungsprozess für Privatkunden" ansetzen. Die darin enthaltenen Leitlinien seien das Ergebnis eines "breit abgestützten Konsenses", hinter dem die ganze Bankbranche stehe, versichert der Verband.

Gleichzeitig fordert der SBVg auch eine Stärkung der Standortbedingungen für "Sustainable Finance". So müssten bestehende regulatorische und steuerliche Hürden für nachhaltige Finanzinstrumente in der Schweiz abgebaut werden, heisst es in der Mitteilung.

Erster Genfer SBVg-Mitarbeiter

Neu hat der Branchenverband per Anfang Juni in Genf in den Büroräumlichkeiten der "Fondation Genève Place Financière" eine Zweigniederlassung eröffnet. Mit Alexandre Roch habe dort ein Experte für Sustainable Finance als erster Genfer Mitarbeiter der SBVg seine Arbeit aufgenommen.

In der Schweiz wurden im Jahr 2018 gemäss einer von der SBVg zitierten Studie Vermögenswerte von rund 720 Milliarden Franken nach ESG-Kriterien verwaltet, was rund 21 Prozent der in der Schweiz verwalteten Vermögenswerte entspricht. Weltweit liege der Anteil nachhaltiger Anlagen mit rund 11 Prozent deutlich tiefer.

tp/kw

(AWP)