Im ersten Halbjahr 2019 stiegen die Passagierzahlen am Flughafen Zürich um 2,4 Prozent an. In der Vorjahresperiode war der Flughafen mit einem Plus von 6,4 Prozent noch deutlich schneller gewachsen. Mit der sich zu Ende neigenden Umflottung der Fluggesellschaft Swiss fällt ein wichtiger Wachstumstreiber weg und zudem werden in den reiseintensiven Sommermonaten häufiger die Kapazitätsgrenzen erreicht.

Internationales Geschäft treibt Wachstum

Der Umsatz im ersten Halbjahr stieg dennoch um fast 9 Prozent auf 588 Millionen, wie der Flughafen Zürich am Dienstag mitteilte. Dies verdankt die Flughafenbetreiberin in erster Linie den gestiegenen Erträgen im internationalen Geschäft, die im Vergleich zum Vorjahr auf 68 Millionen Franken mehr als verdoppelt wurden. Ausserhalb der Schweiz ist die Gesellschat derzeit an acht Flughäfen in Lateinamerika aktiv.

Insgesamt erhöhte sich der Umsatz im Nicht-Flugbereich um 18 Prozent auf 272 Millionen Franken. Damit entfallen mittlerweile 46 Prozent des Gesamtumsatzes auf diesen Bereich, der neben dem internationalen Geschäft auch die Parkhäuser, die kommerziellen Aktivitäten und weitere Dienstleistungen umfasst. Im regulierten Flug-Geschäft enwickelte sich der Umsatz mit einem Plus von gut 2 Prozent auf 315 Millionen im Rahmen der Passagierentwicklung.

Hohe Investitionen

Das Wachstum im Ausland erfordert von der Flughafenbetreiberin auch hohe Investitionen. Hauptsächlich wegen dem Ausbau der Infrastruktur im brasilianischen Florianopolis nahmen im ersten Semester die Betriebskosten um 17 Prozent auf 284 Millionen zu. Am Standort Zürich nahmen die Kosten um 2,5 Prozent zu.

Insgesamt investierte Flughafen Zürich im ersten Halbjahr 199 Millionen Franken, im laufenden Halbjahr sollen weitere 150 Millionen Franken dazukommen. Der Hauptteil entfällt dabei auf Bauarbeiten am Dienstleistungszentrum "The Circle", das im kommenden Jahr eröffnet werden soll. Laut Flughafen CEO Stephan Widrig ist das Projekt "auf Kurs".

Die Vorvermietungsquote bezifferte Widrig an der am Dienstag stattfindenen Medienkonferenz auf "rund zwei Drittel". Bis zur geplanten Eröffnung im Sommer 2020 soll diese Quote auf etwa 75 bis 80 Prozent ansteigen. "Die Pipeline mit Interessenten ist weiterhin gut gefüllt", sagte der Flughafen-Chef dazu.

Gewinnausblick bestätigt

Die Gewinnzahlen stiegen im ersten Semester überproportional an, was aber hauptsächlich auf belastende Sondereffekte im ersten Halbjahr 2018 zurückzuführen ist. So waren im Vorjahr Rückstellungen von 58 Millionen Franken für Lärmschutzmassnahmen getätigt worden. Unter Ausklammerung dieser Sondereffekte stieg der operative Gewinn auf Stufe EBITDA um 2,2 Prozent auf 304 Millionen und der Reingewinn erhöhte sich um 10 Prozent auf 143 Millionen Franken.

Bezüglich der Gewinnentwicklung bestätigte das Managment denn auch den Ausblick auf das Gesamtjahr. So wird der operative Gewinn auf Stufe EBITDA weiterhin leicht über dem Vorjahr und der Gewinn rund 5 Prozent höher erwartet. Die Erwartungen für das Passagierwachstum wurden dagegen auf 2 Prozent von zuvor 3 Prozent gesenkt.

An der Börse werden die Halbjahreszahlen freundlich aufgenommen. Bis 14.00 Uhr legen die Flughafen-Zürich-Aktien 3 Prozent auf 179,80 Franken zu. Analysten sprechen in ersten Kommentaren von einem guten Halbjahresergebnis, das die Erwartungen weitgehend übertroffen hat.

an/yr

(AWP)