Als Laborausrüster hat Tecan von der starken Nachfrage im Zusammenhang mit den Covid-19-Tests profitiert. Sowohl die Testmaschinen wie auch die Verbrauchsmaterialien des Unternehmens fanden bei der Kundschaft reissenden Absatz.

Umsatz gestiegen

Dies zeigt sich auch in den Zahlen für 2021 des Männedorfer Unternehmens. So legte der Umsatz stark zu und zwar um knapp 30 Prozent auf 946,6 Millionen Franken, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Auf organischer Basis - also ohne die Übernahme der US-Firma Paramit - lag das Wachstum immerhin bei 14,1 Prozent (in Lokalwährungen).

Unter dem Strich gelang Tecan ein Gewinnsprung. So betrug das Plus hier rund 17 Prozent, der Reingewinn lag bei 121,7 Millionen Franken. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen nun eine Dividende von 2,80 Franken erhalten (VJ 2,30 Fr.).

Im Detail sorgten diese Zahlen bei Analysten trotzdem für enttäuschte Gesichter. Denn einerseits hatten sie sich mehr erhofft. Andererseits gefiel ihnen das Bild im zweiten Semester des Jahres 2021 nicht.

Tecan habe zwar am oberen Ende der eigenen Prognose abgeschlossen, hiess es in einem Kommentar. Doch für die zweite Jahreshälfte bedeute dies einen organischen Umsatzrückgang von 10,5 Prozent. Zum Vergleich: Im ersten Semester ging es noch um knapp 50 Prozent nach oben.

Management optimistisch

Firmenchef Achim von Leoprechting liess sich hiervon nicht den Optimismus verderben, wie er an der Online-Bilanzmedienkonferenz des Unternehmens demonstrierte. "Die aktuellen Entwicklungen auf den verschiedenen Endmärkten deuten auf ein gesundes Marktumfeld hin", betonte er vor der Finanzgemeinde.

"Wir sind zuversichtlich, den Grossteil der Covid-bezogenen Umsätze ab 2021 organisch zu kompensieren", sagte er weiter. Konkret will von Leoprechting 2022 ein Umsatzwachstum im mittleren Zehnerprozentbereich in Landeswährungen erreichen. Die bereinigte EBITDA-Marge erwartet er bei 20 Prozent.

Die Prognosen beruhen auf der Annahme, dass die Lieferketten nicht unterbrochen werden und alle Produktionsstätten voll funktionsfähig bleiben. Ausserdem sind mögliche Übernahmen im Laufe des Jahres nicht berücksichtigt.

Ab 2023 rechnet Tecan dann mit einem Wachstum bei den Verkäufen von 5 bis 9 Prozent pro Jahr. Auch will man in Männedorf die Profitabilität schrittweise verbessern. Konkret schwenkt Tecan hiermit wieder auf den früheren Wachstumspfad ein. Dank des Zukaufs von Paramit und der Auswirkungen der Pandemie ist die Umsatzbasis aber klar höher.

Aktien auf den Verkaufszetteln

An der Börse zeigten sich die Anleger derweil nicht erfreut. Die Papiere fanden ihren Weg auf die Verkaufszettel brachen am Dienstag um 16 Prozent auf 315 Franken ein. Noch vor drei Monaten hatten die Valoren rund 550 Franken das Stück gekostet.

kw/hr

(AWP)