Der Nettoumsatz zog gegenüber dem Vorjahr um 2,6% auf 737,1 Mio CHF an, bereinigt um Devestitions- und Währungseffekte ergab sich ein Plus von 6,7%. Die Verkäufe wurden von negativen Währungseffekten in der Höhe von 16 Mio belastet, wie Geberit am Dienstag mitteilt. Das mehrheitlich positive Umfeld in der Bauindustrie habe aber die Rahmenbedingungen für einen gelungenen Start in das Geschäftsjahr 2017 gebildet.

"Wir haben im ersten Quartal ein gutes Resultat erzielt", sagte CEO Christian Buhl dazu an einer Telefonkonferenz. Das Nettoumsatzwachstum sei zudem auf weitere Umsatzsynergien und eine im Vergleich zum Vorjahresquartal höhere Anzahl Arbeitstage zurückzuführen.

SOLIDES WACHSTUM IN EUROPA

Organisch und währungsbereinigt legte die Hauptregion Europa 6,2% zu und Amerika um 7,5%. Gar zweistellig wuchsen die Regionen Nahost/Afrika (+17,8%) und Fernost/Pazifik (+16,9%).

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA erhöhte sich um 4,4% auf 216,7 Mio CHF. Ohne die verschiedenen Einmaleffekte im Zusammenhang mit der Sanitec-Übernahme ergab sich ein Plus beim adjustierten EBITDA von 4,6% auf 218,9 Mio, dies bei einer um 60 Basispunkte verbesserten Marge von 29,7%.

Die zum Vorjahr angestiegenen operativen Ergebnisse werden hauptsächlich auf den höheren Umsatz sowie auf weitere Synergieeffekte zurückgeführt. Negativ wirkten sich dagegen die höheren Rohmaterialpreise sowie gestiegene Personalkosten aus. Der ausgewiesene Reingewinn erhöhte sich um 2,1% auf 153,4 Mio und der adjustierte Reingewinn um 2,2% auf 162,2 Mio CHF. Die negativen Einmaleffekte als Folge der Integration von Sanitec betrugen auf Stufe EBITDA 2 Mio CHF und auf Stufe Nettoergebnis 9 Mio und lagen damit auf dem Niveau des Vorjahresquartals.

Für das Gesamtjahr 2017 hätten sich die Einschätzungen seit der Veröffentlichung der Ergebnisse für das Gesamtjahr 2016 im vergangenen März nicht wesentlich verändert, hiess es zum Ausblick. Die Bauindustrie sollte sich im Jahr 2017 insgesamt positiv, jedoch je nach Markt und Sektor weiterhin stark unterschiedlich entwickeln.

GEGENWIND VON ROHMATERIALPREISEN FRISCHT AUF

Für Europa erwartet Geberit eine Fortsetzung der im Vorjahr gestarteten Erholung. "Wir bleiben zuversichtlich für Deutschland", meinte Buhl zum wichtigsten Einzelmarkt. Dass jüngst in Deutschland die Zahl der Baubewilligungen zurückgekommen sei, habe mit den zahlreichen Bewilligungen für Wohnheime für Flüchtlinge im Vorjahr zu tun und sei entsprechend erwartet worden.

Für die Schweiz prognostiziert Buhl ebenfalls Wachstum im Gesamtjahr, allerdings wegen der hohen Auslastung der Kapazitäten im Bau lediglich ein moderates. Positiv eingestellt zeigt er sich weiter für die Benelux-Länder und für Nordamerika, vorsichtig dagegen für Grossbritannien wegen der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit.

Der Geberit-Chef bestätigte weiter Aussagen vom März, wonach im zweiten Quartal die übliche Preiserhöhungsrunde durchgeführt werde, dass aber wegen der steigenden Rohmaterialpreise keine zusätzlichen Preisanpassungen folgen würden. "Der Gegenwind von den Rohmaterialpreisen wird im zweiten Quartal zunehmen", so Buhl.

An der Börse ist es am Dienstag in den Geberit-Aktien nach den neuen Rekordständen von vergangener Woche zu Gewinnmitnahmen gekommen, das Papier schloss 0,8% im Minus auf 449,70 CHF. Die Markterwartungen wurden in etwa erfüllt, allerdings fehlte eine positive Überraschung.

cf/cp

(AWP)