Was das konkret bedeutet, schilderte Wolf am Beispiel der Autoindustrie. 2018 habe die weltweite Produktion noch bei rund 95 Millionen Fahrzeugen gelegen. Zwei Jahre später waren es nur noch 75 Millionen Neuwagen. 2022 dürften es laut Wolf wieder 82 bis 83 Millionen Fahrzeuge sein.

Die Produktion werde derzeit vor allem durch die Lieferengpässe insbesondere bei Elektro-Bauteilen eingeschränkt. Doch auch bei anderen Materialien sei die Lage angespannt. "Wir haben Verknappungen im Bereich Stahl, bei Aluminium oder auch bei Kunststoffgranulaten", betonte Wolf. Das führe in Kombination mit den hohen Energiekosten zu "dramatischen Preissteigerungen für die Unternehmen".

Dass sich das Angebot in absehbarer Zeit an die Nachfrage anpassen wird, sieht der Gesamtmetallchef nicht. "Diese Probleme in den Lieferketten werden uns sicherlich noch die nächsten zwölf Monate beschäftigen", sagte Wolf. Erst im Verlauf des Jahres 2023 rechne er mit Entspannung. "Die IG Metall ist deshalb gut beraten, nächstes Jahr in der Lohnrunde Mass zu halten." Angesichts der hohen Energiekosten und der schwachen Umsatzerwartung würden deutlich höhere Löhne die Unternehmen überfordern./maa/DP/edh

(AWP)