"Wir sind gut in das Jahr 2021 gestartet", sagte Unternehmenschef Dominik von Achten bei der Vorlage von Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr am Dienstag in Heidelberg. Durch die staatlichen Infrastrukturprogramme dürfte es Rückenwind geben, beispielsweise in den USA, Australien, Indien und Italien. Auch für den privaten Wohnungsbau sei er zuversichtlich. Mit Blick auf den Büro- und Gewerbebau müsse man die Entwicklung abwarten.

Dem Manager zufolge bleibt es allerdings schwierig, die weitere Entwicklung vorherzusagen. Wie stark das Wachstum 2021 ausfallen werde, sei vor allem vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und dem Fortschritt bei den Impfungen abhängig. Aber auch die lokale wirtschaftliche Entwicklung und der Umfang der öffentlichen und privaten Investitionen spielten eine wichtige Rolle.

Im abgelaufenen Jahr steigerte HeidelbergCement seinen bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Jahresvergleich um 3,5 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis, also Wechselkurs- und Portfolioeffekte ausgeklammert, lag das Plus bei rund 6 Prozent. Analysten hatten hier mit etwas weniger gerechnet. Zum Ergebnisanstieg trugen die Geschäfte in Europa und der Konzernregion Afrika-Östlicher Mittelmeerraum bei. Während Nordamerika annähernd auf dem Niveau des Vorjahres verharrte, lief es für die Heidelberger in der Region Asien-Pazifik deutlich schlechter.

"Wir haben es geschafft, die coronabedingten Absatzrückgänge durch konsequente Ausgabendisziplin mehr als auszugleichen", sagte von Achten laut Mitteilung. Zusammen mit der wirtschaftlichen Erholung im Sommer und Frühherbst sowie einer guten Preisentwicklung hätten diese Massnahmen wesentlich zur Ergebnisverbesserung beigetragen.

Um gut durch die Corona-Krise zu kommen, hatte HeidelbergCement vor einem Jahr ein Sparprogramm aufgesetzt. Der Konzern drückte seine Kosten um rund 1,3 Milliarden Euro. Ursprünglich wollte HeidelbergCement etwa mit niedrigeren Personalaufwendungen, freiwilligen Kürzungen der Management-Gehälter und einer Beschränkung von Investitionen rund eine Milliarde Euro einsparen.

Der Umsatz schrumpfte 2020 um knapp sieben Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurse sowie den Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen sanken die Erlöse um 4,6 Prozent. Nach dem starken Absatzeinbruch im zweiten Quartal im Zuge der ersten Covid-19-bedingten Lockdowns sei die Nachfrage in den Folgemonaten deutlich gestiegen, hiess es. Allerdings habe der Konzern die Einbussen aus dem Frühjahr bis zum Jahresende aber nicht völlig ausgleichen können.

Beim Schuldenabbau kam HeidelbergCement gut voran. Die Nettoverschuldung sank bis Ende 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,5 Milliarden Euro auf 6,9 Milliarden Euro. Den vollständigen Konzernabschluss will das Unternehmen am 18. März veröffentlichen.

Unterdessen will das Unternehmen seine CO2-Emissionen schneller reduzieren als bisher geplant. So soll die Marke von 525 Kilogramm CO2 pro Tonne zementartigen Materials bereits im Jahr 2025 unterschritten werden - fünf Jahre früher als ursprünglich vorgesehen. Im Vergleich zum Jahr 1990 würden die CO2-Emissionen damit um 30 Prozent reduziert, hiess es. Bis 2030 sollen die Emissionen pro Tonne dann unter 500 Kilogramm je Tonne sinken. Die CO2-Reduktionsziele will der Konzern nun auch in seine Vergütungssysteme für die Mitarbeiter in alle Welt fest verankern./mne/mis/stw

(AWP)