"Die breite regionale Aufstellung und der starke Zusammenhalt in unserem Unternehmen zahlen sich aus", sagte Unternehmenschef Dominik von Achten laut Mitteilung. Die im Februar eingeleiteten Massnahmen im Rahmen des Sparprogramms COPE würden greifen. Von Juli bis September legte der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Jahresvergleich um 13,1 Prozent auf gut 1,3 Milliarde Euro zu. Im Tagesgeschäft lief es in allen Regionen besser. Neben Einsparungen trugen auch höhere Preise und niedrigere Energiekosten dazu bei.

Um gut durch die Corona-Krise zu kommen, hatte HeidelbergCement bereits Ende Februar ein neues Sparprogramm aufgesetzt. "Konzernweit haben wir seit dem Start des Programms über 700 Millionen Euro an Ausgaben eingespart. Wir liegen damit exakt im Plan", sagte von Achten. Insgesamt will das Unternehmen im laufenden Jahr die Kosten um eine Milliarde Euro reduzieren. Dazu beitragen sollen etwa niedrigere Personalaufwendungen, freiwillige Kürzungen der Management-Gehälter, die Beschränkung von Investitionen sowie geringere Steuerzahlungen.

Der Umsatz schrumpfte hingegen im dritten Quartal um 3,5 Prozent auf knapp 4,9 Milliarden Euro. Zum Ergebnis unterm Strich machte das Unternehmen zunächst keine Angaben. Gut voran kommt HeidelbergCement auch beim Abbau seiner Schulden. Die Nettofinanzschulden betrugen Ende September 7,9 Milliarden Euro und lagen damit eine halbe Milliarde Euro unter dem Wert von Ende 2019.

"HeidelbergCement ist auch für schwierige Zeiten sehr gut aufgestellt", sagte von Achten. "Wenn die Konjunktur wieder anfährt und sich die Bautätigkeit in unseren Märkten wieder normalisiert, haben wir sehr gute Aussichten, nachhaltig und profitabel zu wachsen. Wir werden die Wachstumschancen, die sich uns bieten, wahrnehmen."

Bis 2025 will das Management die operative Marge (bereinigtes Ebitda zum Umsatz) um drei Prozentpunkte auf 22 Prozent verbessern. So plant HeidelbergCement, Prozesse und Strukturen in Vertrieb, Produktion und Verwaltung zu optimieren. Besser werden will das Unternehmen vor allem in Nordamerika, sagte der Konzernchef jüngst. Dort soll die Marge über alle Geschäftsbereiche hinweg um vier bis fünf Prozentpunkte steigen.

Auch will sich das Unternehmen, das etwa mit LafargeHolcim und der mexikanischen Cemex konkurriert, auf die stärksten Märkte konzentrieren - also Geschäfte verkaufen, die mittelfristig nicht die Renditeerwartungen erfüllen. HeidelbergCement plant aber auch selektive Zukäufe in bestehenden Märkten und will die Digitalisierung vorantreiben. Davon verspricht sich das Management erhebliche Effizienzgewinne und geringere Kosten in der Produktion und Verwaltung.

Sein ursprüngliches Ziel, die CO2-Emissionen auf unter 525 Kilogramm pro Tonne von zementartigem Material zu verringern, will das Unternehmen bereits bis 2025 erreichen und damit fünf Jahre früher als ursprünglich geplant. Damit werde die CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um 30 Prozent reduziert, hiess es. Bis 2030 sollen die Emissionen pro Tonne von zementartigem Material auf unter 500 Kilogramm sinken./mne/eas/jha/

(AWP)