Der Liegenschaftsertrag stieg um 5,0% auf 27,4 Mio CHF. Die Neubewertungseffekte lagen derweil mit 10,8 Mio CHF deutlich über dem Vorjahreswert von 7,4 Mio. Aus dem Verkauf von Produktionsanlagen in Biberist wurde ein Einmalertrag von 6,5 Mio CHF verzeichnet.

Auf operativer Ebene wies das Unternehmen einen EBITDA von 32,8 Mio nach 24,0 Mio CHF im Vorjahreshalbjahr aus. Unter dem Strich resultierte ein um rund 13% höherer Unternehmensgewinn von 24,4 Mio CHF bzw. ein Gewinn pro Aktie von 3,03 CHF nach 2,70 CHF im Vorjahressemester.

Das Liegenschaftsportfolio war per Ende Juni rund 1,25 Mrd CHF wert und damit etwas mehr als die 1,24 Mrd zum Ende 2016. Die Eigenkapitalquote betrug 53,5% nach 54,7% Ende 2016.

Die Ausgabe einer dritten festverzinsliche Anleihe im Mai sei die Finanzierungsstruktur verbessert worden. Mit den Mitteln wurden Bankfinanzierungen zurückgezahlt, und die gewichtete Laufzeit verlängerte sich auf 4,0 von zuvor 3,1 Jahre. Der durchschnittliche Zinssatz der Finanzverbindlichkeiten ging auf 0,96% von 1,03% per Ende Juni 2016 zurück.

LEERSTAND DURCH NEUVERMIETUNGEN GESENKT

Die Leerstandsquote konnte in der Berichtsperiode um 0,2 Prozentpunkte auf 15,1% reduziert werden. Hier nennt das Unternehmen insbesondere die Neuvermietungen in Füllinsdorf, Cham und Biberist als Faktoren. Weiter konnten wichtige Mietverträge u.a. mit Media Markt und Baoshida neuverhandelt und verlängert werden. Das neue Bürogebäude in Meyrin wurde im Juni 2017 an Hewlett Packard Enterprise und HP Inc. übergeben.

Bei Hiag Data schreite der Aufbau des Geschäfts planmässig voran, schreibt das Unternehmen. Im ersten Halbjahr wurde ein schweizweites Glasfasernetz in Betrieb genommen. Die Reaktionen des Marktes würden zeigen, dass das Infrastrukturangebot von Hiag Data insbesondere für Dienstleistungsanbieter attraktiv ist, die ihre Kunden auf dem Weg in die Enterprise Cloud begleiten, heisst es weiter. Mit den Partnern werde weiter an der Entwicklung und Vermarktung der Anwendungsmöglichkeiten des Infrastrukturangebots gearbeitet. Die Ziele für den Bereich werden bestätigt und der Breakeven soll auf Basis annualisierter Umsätze per Ende 2018 erreicht werden.

WEICHENSTELLUNGEN IM ZWEITEN HALBJAHR ERWARTET

Mit Blick auf das zweite Halbjahr erwartet Hiag einige Weichenstellungen in Bezug auf Ankernutzer und Entwicklungsschritte. Am Standort Windisch sei man zuversichtlich, mit der Stiftung Faro einen Nachnutzer für das Rekrutierungszentrum gefunden zu haben, schreibt das Unternehmen. Die Stiftung plane, den gesamten Komplex für betreute Wohnformen zu nutzen. Für den per Ende August 2018 gekündigten Mietvertrag mit Athleticum würden bereits Verhandlungen mit Mietinteressenten laufen.

Die Projektpipeline ist gut gefüllt. Mit einem Gewerbeareal in Meyrin wurde im Juli ein weiterer Kauf getätigt. "Im laufenden Halbjahr werden wir vier Baustellen abschliessen und bis Ende Jahr fünf neue Projekte in Angriff nehmen."

Per Stichtag Ende Juni habe sich das Entwicklungsportfolio aus rund 50 Projekten zusammengesetzt, die rund 625'000 Quadratmeter Nutzfläche umfassen und einem erwarteten Investitionsvolumen von rund 1,8 Mrd CHF entsprechen. In den kommenden drei Jahren sollen davon 14 Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 260 Mio CHF in Angriff genommen werden, so die Planung.

Bei Vontobel kommen die Zahlen gut an. Projektentwicklung und Vermietung würden eine zunehmende Dynamik aufweisen. Beim Gewinn seien die Erwartungen aufgrund einer unerwartet hohen Steuerlast geringfügig verfehlt worden. Die Hiag-Aktien verlieren am frühen Montagnachmittag 2,4%.

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(AWP)