Die US-Regierung hatte im vergangenen Juli seine Sanktionen gegen Huawei weiter verschärft, um dem chinesischen Konzern den Zugang zu Chips aus internationaler Produktion zu kappen. Die USA werfen Huawei unter andrem Spionage vor, was der Konzern zurückweist.

Im Grossen und Ganzen sei das Geschäft ganz gut gelaufen, sagte der Chefsekretär des Huawei-Vorstandes, Jiang Xisheng, der Deutschen Presse-Agentur. Doch "natürlich haben wir wegen der US-Sanktionen viele Schwierigkeiten", so der Manager weiter. Insbesondere der Rückgang beim Absatz von Highend-Smartphones, deren Chips besonders von den US-Sanktionen betroffen sind, sei "relativ gross".

Huawei könne diese Geräte derzeit nur noch produzieren, weil es einen Vorrat an Chips angelegt habe, bevor die Sanktionen in Kraft traten. Selbst die fehlenden Bauteile zu produzieren, sei keine Option. "Die Herstellung dieser Chips ist sehr kompliziert und für uns derzeit unmöglich. Das ziehen wir nicht in Betracht". Es werde aber an Alternativen und Lösungen gearbeitet, die Lieferketten zu diversifizieren, um nicht auf einzelne Zulieferer oder Länder angewiesen zu sein. Dies könne auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit europäischen Partnern beinhalten.

Derweil helfen andere Geschäftsbereiche, einen Teil der Rückgänge auszugleichen. Das Geschäft mit Wearables wie Smart Watches oder anderen Endgeräten im Konsumentenbereich wie Kopfhörern, Laptops und smarten Bildschirmen entwickele sich "sehr gut".

Zudem arbeite Huawei etwa an Produkten für vernetzte Autos und intelligente Fahrzeuge. "Wir möchten in Zukunft auch einen Fokus auf diesen Bereich legen", sagte Jiang Xisheng. Ausdrücklich wolle Huawei nicht selbst Fahrzeuge produzieren, sondern verstärkt als Zulieferer mit Herstellern zusammenarbeiten. Auch an weiteren Kooperationen mit deutschen Autobauern habe man Interesse./jpt/DP/eas

(AWP)