"Durch die geplante Neuaufstellung können voraussichtlich mindestens 2600 der insgesamt 3100 Arbeitsplätze der Gruppe erhalten werden", hiess es in der Mitteilung. Vorstandschef Thomas Freude und Kollegen bleiben im Amt. In der Schweiz betreibt Adler gemäss Webseite zwei Filialen an den Standorten Wilen bei Wil und Chur.

Retter des hoch verschuldeten Unternehmens will der Berliner Mischkonzern Zeitfracht werden, der eine Investorenvereinbarung unterzeichnet hat und Adler von der Börse nehmen will. Für die bisherigen Aktionäre ist das keine erfreuliche Nachricht, da ihre Papiere aller Voraussicht nach wertlos werden. Die Papiere rangieren derzeit ohnehin nur noch im 20-Cent-Bereich. Das Amtsgericht hatte am Vortag das Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung formell eröffnet. Die Gläubiger sollen dem Insolvenzplan Ende Juli zustimmen, laut Adler könnte das Insolvenzverfahren bereits Ende August 2021 wieder beendet werden.

Nach Angaben von Zeitfracht hat das Bundeskartellamt keine Einwände gegen die Übernahme. Die Berliner Unternehmensgruppe ist im Textileinzelhandel bislang auch nicht vertreten. Schwerpunkt ist die Logistik, ausserdem ist Zeitfracht ein bedeutender Buchgrosshändler. Helfen bei der Sanierung von Adler soll der Ausbau des Onlinegeschäfts, ausserdem soll es in den Adler-Filialen künftig mehr zu kaufen geben. Laut Zeitfracht führen die Adler-Märkte bereits heute ein grosses Sortiment an Nicht-Textilien, das Angebot soll noch erweitert werden./cho/DP/nas

(AWP)