Die Kühne+Nagel-Aktien steigen um 9.35 Uhr um 3,5 Prozent auf 264,80 Franken und führen damit die Gewinnerliste bei den Blue Chips an. Der Gesamtmarkt (SPI) gibt derweil um 0,83 Prozent nach.

Die Papiere vermochten sich schon in den letzten Tagen vom Jahrestief bei 224 Franken zu lösen, was mit Ergebnishoffnungen begründet wurde. Diese haben sich nun erfüllt. In Expertenkreisen zeigt man sich sehr erfreut darüber, dass Kühne+Nagel auf ein starkes Schlussquartal zurückblicken kann. Nicht nur beim Nettoumsatz, auch beim Rohertrag stellt das Unternehmen selbst die höchsten Analystenschätzungen in den Schatten.  

Ähnlich präsentiert sich das Bild gemäss Experten auf Stufe EBIT, wobei vor allem die Luftfracht sehr positiv hervorsteche. Doch auch in den Bereichen Seefracht und Kontraktlogistik wird das Unternehmen den Erwartungen mehr als gerecht. "Die hohen Margen übertreffen die Erwartungen stark", lautet das Fazit der ZKB. Und bei Vontobel heisst es: "Kühne+Nagel hat mit einem Rekordquartal ein aussergewöhnlich starkes Jahr abgeschlossen."

Dass die Jahresdividende nach einer Kürzung im Vorjahr nun mehr als verdoppelt wird, kommt bei Investoren ebenfalls gut an. Nur wenige Analysten hatten mit einer noch grosszügigeren Ausschüttung gerechnet.

Dass die zukunftsgerichteten Aussagen wenig konkret ausfallen, ist man sich vom Unternehmen gewohnt. Zudem sei diese Zurückaltung angesichts des Ukraine-Kriegs mehr als nachvollziehbar, meint ein Marktteilnehmer.

Die guten Q4-Zahlen liessen jedoch grundsätzlich auf einen guten Jahresstart schliessen, heisst es in Expertenkreisen. Die positive Dynamik für das Unternehmen werde im ersten Quartal wohl anhalten, sofern der Krieg nicht allzu grosse negative Auswirkungen habe. Anderswo wird jedoch die Vermutung geäussert, dass sich das ausserordentlich positive Marktumfeld so oder so normalisieren und sich damit für Kühne+Nagel etwas eintrüben könnte.

rw/uh

(AWP)