Der Umsatz ging im Zeitraum Oktober bis Dezember nominal um 12% auf 6,53 Mrd CHF zurück. Auf vergleichbarer Basis - Devestitionen und Währungen ausgeklammert - wurde hingegen nur ein Minus von 1,4% ausgewiesen.

Und schneller als erwartet einschenkende Synergien, tiefere Kosten und eine bessere Preissetzung mündeten in höheren Margen: Der um die Merger- und Einmalkosten adjustierte betriebliche EBITDA stieg zum Vorjahr um rund 16% auf 1,61 Mrd CHF, der vergleichbare Wert gar um 31%. Die entsprechende Marge verbesserte sich um ganze 6 Prozentpunkte auf 24,7%.

VERSCHULDUNG GESENKT - VERZÖGERTE DEVESTITIONEN

Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 535 Mio CHF übrig, verglichen mit einem durch Wertminderungen verursachtem Verlust von 2,86 Mrd im Vorjahr.

Bei der Nettoverschuldung hat das Unternehmen mit 14,7 Mrd CHF die Zielmarke einer Senkung auf 13,3 Mrd per Ende Jahr verfehlt. Grund waren Verzögerungen bei Devestitionen in Vietnam und China. Der Konzern geht davon aus, den verbleibenden Teil des Veräusserungsprogramms von insgesamt 5 Mrd CHF bis Ende 2017 abschliessen zu können.

KEINE REGION MIT WACHSTUM

Auch regional betrachtet prägten Umsatzrückgänge und steigende Profitabilität das Bild. Preissteigerungen habe man in einer Reihe wichtiger Märkte verbucht, insbesondere in Nigeria, Ägypten und Mexiko. Konzernweit legte die Preise im vierten Quartal um 1,1% gegenüber dem Vorquartal zu, verglichen mit dem Vorjahr beträgt das Plus 0,5%.

Während in Nordamerika insbesondere die steigenden Preise zur Verbesserung beim Betriebsgewinn beigetragen hätten, seien es in Europa die Restrukturierungen gewesen, die positiv wirkten.

"Wir sind auf Kurs, allein in den USA einen EBITDA von einer Milliarde Franken zu erzielen", sagte CEO Eric Olsen an der Bilanzmedienkonferenz. Weiteres Potenzial für steigende Nachfrage erwartet Olsen durch die angekündigten Infrastrukturprojekte der neuen Regierung. Mit der vorhandenen freien Kapazität könne der Konzern hier am erwartetem Wachstum teilhaben.

INDIEN UND NIGERIA

Ein weiterer wichtiger Wachstumsmarkt sei Indien. Hier hätten im vierten Quartal die Bargeldmassnahmen der Regierung den Zementhandel belastet. Die Verlangsamung habe jedoch bereits wieder abgenommen. Der Markt sei fundamental durch steigende Staatsausgaben für Infrastruktur geprägt und der Turnaround der indischen Einheiten sei auf gutem Weg.

Grosses Potenzial sieht Olsen längerfristig auch in Nigeria, wo das Geschäft im vergangenen Jahr durch externe Faktoren belastet wurde. "Hier haben wir eine starke Erholung gesehen und wir sind mit einer Verdreifachung der EBITDA-Marge in vierten Quartal auf dem Weg den Turnaround zu schaffen."

"Das vergangenen Jahr hat gezeigt, welches Potenzial in LafargeHolcim steckt", sagte der Konzernchef weiter. Er will die Profitabilität durch Kostensenkungen weiter verbessern, die Synergien aus dem Merger umsetzen und bei den Investitionen weiter zurückhaltend bleiben.

EBITDA-WACHSTUM IM ZWEISTELLIGEN PROZENTBEREICH ERWARTET

Für 2017 rechnet das Management mit einem Wachstum der Nachfrage um 2 bis 4%. Der bereinigte betriebliche EBITDA soll auf vergleichbarer Basis ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich aufweisen. Der wiederkehrende Gewinn soll um mehr als 20% zulegen.

Bekannt war bereits der Dividendenvorschlag von 2 CHF pro Aktie. Zudem sollen 2017 und 2018 eigene Aktien im Volumen von bis zu 1 Mrd CHF zurückgekauft werden.

Mit der kommenden Generalversammlung findet offenbar auch die Doppelspitze im Verwaltungsrat ein Ende. Co-VR-Präsident Bruno Lafont habe sich aus persönlichen Gründen dazu entschieden, nicht zur Wiederwahl anzutreten, hiess es. Verwaltungsratspräsident ist derzeit Beat Hess.

Der besser als erwartete Betriebsgewinn und der Ausblick wurden von den Analysten positiv gewertet. Die LafargeHolcim-Aktien schloss am Donnerstag 1,9% im Plus auf 59,10 CHF. Im frühen Handel hatten sie mit 60,80 CHF den höchsten Kurs seit August 2015 erreicht.

yr/ra

(AWP)