Nach grösseren Akquisitionen in den Vorjahren habe man sich 2018 quasi auf das "Fine-tuning" konzentriert, führte Prinz Max von und zu Liechtenstein, der CEO der sich im Besitz der Fürstenfamilie befindenden Gesellschaft, am Montag in Zürich an der Bilanzmedienkonferenz aus.
Insgesamt legte der Konzerngewinn 2018 um knapp 11 Prozent auf 314,1 Millionen Franken zu. Der Bruttoerfolg nahm dabei um 9 Prozent auf 1,68 Milliarden Franken zu.
Die Erträge und Kosten des 2017 akquirierten Private-Banking-Geschäfts von ABN Amro in Asien und dem Mittleren Osten sowie des Private-Debt-Managers European Capital Fund Management waren erstmals ganzjährig in den Resultaten enthalten.
Der Kommissions- und Dienstleistungserfolg stieg 2018 um 8 Prozent auf 1,09 Milliarden. Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft erhöhte sich um 20 Prozent auf 227,8 Millionen. Zu diesem klaren Anstieg habe vor allem das ausgebaute Geschäft in Asien beigetragen. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft und sonstige Erträge nahmen um 3 Prozent auf 307,8 Millionen zu.
Fokus auf Effizienz
Da 2018 keine grösseren Akquisitionen durchgeführt wurden, seien die Zahlen nicht von grösseren Sondereffekten beeinflusst worden, führte Finanzchef Olivier de Perregaux aus. Sie widerspiegelten daher die tatsächliche operative Ertragskraft der Gruppe und sollten in den kommenden Jahren replizierbar sein.
Dabei gelte, dass die LGT zwar auch weiterhin "attraktive" Akquisitionen realisieren werde, ergänzte der Prinz. "Nachdem wir in der Vergangenheit primär auf Wachstum ausgerichtet waren, um eine gewisse kritische Grösse zu erreichen, liegt unser Fokus nun jedoch etwas stärker auf der Steigerung der Effizienz in den Abläufen."
Denn das höhere Geschäftsvolumen war in der Berichtsperiode auch auf der Aufwandseite spürbar. Der Geschäftsaufwand nahm auf 1,24 Milliarden Franken zu - eine Plus von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Dabei erhöhte sich der Personalaufwand um 8 Prozent auf 924 Millionen. Hauptgrund hierfür war ein höherer Mitarbeiterbestand, wie die Bank erklärte. Konkret erhöhte sich die Anzahl Vollzeitstellen (FTEs) beim Unternehmen 2018 auf 3'405 von zuvor 3'188.
Der Sachaufwand stieg derweil um 15 Prozent auf 316,4 Millionen. Die Wertberichtigungen, Abschreibungen und Rückstellungen blieben mit gut 84 Millionen Franken stabil.
Tiefere verwaltete Vermögen
Einen Dämpfer musste die Bank im Bereich der verwalteten Vermögen vermelden. Diese nahmen per 31. Dezember 2018 um etwa 2 Prozent ab auf noch 198,2 Milliarden - trotz Neugeldzuflüssen von 6,8 Milliarden. Verantwortlich machte das Institut hierfür "negative Markt- und Währungseffekte".
Zum aktuellen Zeitpunkt präsentiere sich die Situation allerdings bereits wieder besser, betonte Finanzchef De Perregaux vor den Medien. So seien die verwalteten Vermögen per Februar 2019 wieder gestiegen, und zwar auf einen Wert von circa 210 Milliarden Franken.
Die Bilanzsumme betrug per 31. Dezember 2018 43,4 Milliarden und lag damit 3,7 Prozent über dem Wert per Ende 2017. Die Kernkapitalquote (Tier 1) belief sich auf 17,6 Prozent, gegenüber 18,8 Prozent im Vorjahr.
Künftig wolle man im Rahmen der langfristigen Wachstumsstrategie die internationalen Plattformen weiter stärken sowie Skaleneffekte umfassender nutzen. Geographisch gesehen sei vor allem der asiatische Markt "strategisch spannend", erklärte der Prinz. Er weise das höchste Wachstum auf. Erst vor kurzem hatte die LGT Group in Bangkok einen Standort eröffnet.
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(AWP)