Ein grösserer Teil der Flotte wird allerdings auch für längere Standfristen aus dem Verkehr gezogen, so unter anderem die gesamte Flotte des Gross-Airbus A380. Während geparkte Jets innerhalb eines Arbeitstages wieder flott gemacht werden können, dauert die Wiederbelebung eines Flugzeugs aus dem Tiefschlaf bis zu vier Wochen mit einem erheblich erhöhten Kostenaufwand. Zwischenzeitlich angefallene Wartungsintervalle können diese Spanne noch verlängern. Geparkt wird unter anderem in Frankfurt, München und Berlin. Langfristige Lagerplätze hat der Konzern unter anderem im spanischen Teruel und im französischen Lourdes gemietet.

Auf dem Höhepunkt des Corona-Lockdowns standen rund 700 der 763 Konzernjets am Boden, im Herbst soll mit 380 Fliegern rund die Hälfte der Flotte wieder in der Luft sein. Wegen zahlreicher Ungewissheiten über die weitere Entwicklung der Pandemie und auch der Luftfahrtnachfrage gibt es für die kommenden Jahre nur sehr grobe Planzahlen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr geht bislang davon aus, dass im Jahr 2023 ein neues Normalmass erreicht sein wird mit 100 Fliegern weniger als noch 2019.

Da der Konzern in dieser Zeit trotz der Krise auch noch 80 fabrikneue Maschinen erhält, wird von der aktuellen Flotte fast jedes vierte Flugzeug künftig nicht mehr gebraucht. Ganz oben auf der Streichliste stehen die vierstrahligen Interkontinentaljets, die pro Passagier wesentlich mehr Kerosin verbrennen als ihre Nachfolger mit zwei Triebwerken. Fünf Boeing -Jumbos vom älteren Typ 747-400 und sechs noch grössere Airbus A380 werden definitiv nicht mehr für die Lufthansa abheben, zudem sind elf ältere Mittelstreckenjets vom Typ A320 bereits ausgemustert.

Im Flugplan der Lufthansa hat die Corona-Krise bestehende Trends verschärft. So soll das derzeit noch stillgelegte Flaggschiff A380 mit 519 Plätzen künftig nur noch vom Drehkreuz München abheben./ceb/DP/he

(AWP)