Angepeilt ist ein Umsatzplus auf 43,2 bis 44,7 Milliarden US-Dollar (37,6 bis 38,9 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Das um Zu- und Verkäufe, Umbaukosten und andere Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) soll auf 4,57 bis 4,72 Dollar steigen. Analysten hatten zwar etwas mehr erwartet, bereinigt um Währungseffekte passten die Prognosen aber einigermassen mit den Annahmen der Marktbeobachter zusammen, hiess es. Für das neue Jahr stellt sich das Merck-Management unterdessen auch auf weitere Belastungen durch Wechselkurseffekte ein. Zudem dürfte der Preisdruck auf dem US-Markt weiterhin ein Problem sein, sagte die Führungsriege auf der Bilanzpressekonferenz vor Journalisten.

Ein Experte sprach unterdessen von "zwar wenig inspirierenden Zielen", angesichts der zuletzt eher schwachen Prognosen von US-Konkurrenten sorgten die neuen Konzernziele jedoch für gewisse Zuversicht. Im frühen Handel legten der Merck & Co-Aktienkurs um fast drei Prozent zu. Das Papier hatte Anfang Dezember ein Hoch bei 80,19 Dollar erreicht, ist inzwischen aber wieder etwas zurückgekommen.

Das Krebsmedikament Keytruda gilt als der grosse Hoffnungsträger von Merck & Co, insbesondere bei der Behandlung von nichtkleinzelligem Lungenkrebs - einem Gebiet auf dem sich aber auch viel Konkurrenz tummelt. 2018 kam der Konzern mit dem Mittel auf einen Jahresumsatz von 2,15 Milliarden Dollar, allerdings vergrösserte sich der Abstand zum wichtigsten Konkurrenten Opdivo von Bristol Meyers Squibb - der Wettbewerber erlöste mit seiner Therapie mehr als das Dreifache. Merck & Co erhofft sich nun vor allem ausserhalb des Heimatmarktes starkes Wachstum für sein Mittel.

Über alle Bereiche hinweg summierten sich die Erlöse des Konzerns im vergangenen Jahr auf 42,3 Milliarden Dollar - das war ein Plus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei auch im Schlussquartal das Tempo gehalten wurde. Wachsen konnte Merck & Co sowohl in seiner Pharmasparte aber auch im deutlich kleineren Geschäft mit Tiermedizin. Merck hatte erst unlängst im Dezember den Ausbau der Sparte durch den Kauf der französischen Antelliq Group besiegelt, einem Anbieter von IT-Lösungen für die Überwachung von Tierbeständen.

Angesichts der geschäftigen Konkurrenz, die derzeit fleissig Geschäftssparten einander zuschiebt, Allianzen schmiedet und zukauft, steht Merck & Co unter Druck, sein Profil ebenfalls deutlicher zu schärfen. Frazier erklärte auf der Bilanzpressekonferenz, der Konzern halte weiter Ausschau nach Übernahmezielen, jedoch stünde kein "Mega-Deal" auf dem Plan.

Das bereinigte EPS kletterte im vergangenen Jahr um 9 Prozent auf 4,34 Dollar. Anders als beim Umsatz belasteten hier Wechselkurseffekte mit zwei Prozentpunkten, dennoch übertraf der Konzern noch die eigenen Ziele. Unter dem Strich stieg der Gewinn von 2,4 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 6,2 Milliarden - im Vorjahr hatte unter anderem die US-Steuerreform und eine Hackerattacke belastet, zudem waren Milliardenabschreibungen auf eine Onkologie-Partnerschaft mit Astrazeneca angefallen./tav/elm/he

(AWP)