Eine Kooperation mit dem amerikanischen Onlinegiganten sei für ihn "auf keinen Fall ein Tabu", sagte Möbel-Pfister-Präsident Rudolf Obrecht in einem Interview mit der Zeitung "Nordwestschweiz" vom Donnerstag. "Diese Möglichkeit prüfen wir."

Diesen Weg hat unlängst der schwedische Möbelriese Ikea eingeschlagen, dessen Waren nun auch auf Amazon feilgeboten werden. "In der Schweiz ist der US-Händler noch nicht da, mit Betonung auf noch", gibt Obrecht zu Bedenken. In den USA komme Amazon für 70% des gesamten Onlineumsatzes auf, in Deutschland seien es 50%.

Dass Möbel Pfister im Onlinebereich mit einem Anteil von weniger als 5 Prozent am Gesamtumsatz im Rückstand sei, stellte Obrecht im Interview in Abrede. Dies entspreche der Entwicklung im Möbelsektor. Im Fokus stehe die Omnichannel-Strategie, also die optimale Verzahnung des Laden- und Onlinegeschäfts.

"Wir bauen das Onlinesortiment stetig aus, haben bereits über 20'000 Artikel im Angebot, und wir wachsen jährlich um 30%", sagt Obrecht. Über zwei Drittel der Kundschaft informiere sich zuerst online und komme dann ins Geschäft, um das Möbel auszuprobieren.

KEINE ÜBERNAHMEN

Weiter rechnet Obrecht damit, dass die Konsolidierung im Möbelmarkt voranschreitet. Er habe regelmässig Angebote auf seinem Tisch von Händlern, die sich Möbel Pfister anbieten. Übernahmen seien momentan aber kein Thema: "Wir haben genügend zu tun mit der Digitalisierung."

Die Pfister Arco Holding hatte vor zwei Jahren den Konkurrenten Möbel Hubacher gekauft. Ebenfalls zur Gruppe gehören die regionalen Möbelhäuser Egger und Svoboda.

(AWP)