Insgesamt seien Kunden "sehr zufrieden" mit ihren Hausbanken und die Wechselbereitschaft sei tief, heisst es in der am Donnerstag von der Hochschule Luzern veröffentlichten IFZ Retail-Banking-Studie. Nur etwas mehr als ein Prozent plant demnach, die Hauptbankbeziehung zu wechseln. Gleichzeitig würden aber lediglich 18 Prozent der Klienten "ihre" Bank dem Freundeskreis weiterempfehlen.

"Passiv zufriedene Kunden sind aber oftmals preissensitiv und entsprechend offen für kostengünstige Angebote von Neobanken", wird Andreas Dietrich, Professor an der Hochschule Luzern, zitiert. Deshalb sei es nicht erstaunlich, dass diese neuen Marktteilnehmer im Finanzsektor mit kostengünstigen Angeboten auch in der Schweiz in kurzer Zeit sehr viele Neukunden gewinnen konnten.

Aktuell bezeichnen zwar lediglich rund ein Prozent der Schweizer eine Neobank als Hauptbank. Das werde sich aber in den kommenden Jahren ändern, sind sich die Studienautoren sicher.

Frauenanteil im VR der Banken steigt

In ihrer Studie haben die Autoren auch die Corporate Governance von 73 Banken analysiert. Wie sich unter anderem zeigt, ist der Frauenanteil in den Verwaltungsräten und Geschäftsleitungen nochmals angestiegen. Die Zahl der Frauen in den Verwaltungsräten nahm innerhalb eines Jahres um zwei auf 132 Mitglieder zu und liegt inzwischen bei 25 Prozent. Bei den neu gewählten VR-Mitgliedern beträgt der Frauenanteil in den letzten sieben Jahren 34 Prozent.

Bei den Geschäftsleitungen nahm die Zahl der Frauen von 28 auf 32 zu. Der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen ist allerdings mit zehn Prozent immer noch viel tiefer als in den Verwaltungsräten.

Im Rahmen der IFZ Retail-Banking-Studie wurden 78 Geschäftsleitungsmitglieder von Schweizer Banken sowie 694 Bankkundinnen und -kunden zur Zufriedenheit mit den Produkten und Dienstleistungen befragt.

sig/hr

(AWP)