"Es gibt nichts Wichtigeres im Hinblick auf das langfristige Wachstum von Nestlé als Innovation", sagte Nestlé-Chef Mark Schneider in der Finanz und Wirtschaft" (Online; 11.12.). Zuletzt betrug das organische Wachstum im Jahr 2017 noch 2,4 Prozent. Das Mittelfristziel, bis 2020 "im mittleren einstelligen Prozentbereich" zu wachsen, liegt weit entfernt.

Von Ernährungstrends wie biologisch, vegan, lokal und vor allem gesund profitieren vor allem kleine und mittelgrosse Unternehmen, wie die Zeitung schreibt. Und diese Firmen agieren schnell. Sie würden heute Produkte bereits verbessern, während sie noch die erste Version lancierten, weiss Schneider: "Wenn wir das nicht ebenfalls tun, werden wir nicht mithalten können."

Investitionen in Milliardenhöhe

Um mithalten zu können, nimmt Nestlé viel Geld in die Hand. 1,7 Milliarden Franken werden jedes Jahr in die Forschung gesteckt, davon 1 Milliarde allein in der Schweiz. "Wir werden die Forschung und Entwicklung weiter intensivieren. Besonders werden wir Innovationen schneller auf den Markt bringen", gibt sich Schneider kämpferisch. Am Budget dürfte sich aber vorläufig nichts ändern.

Nicht nur in der Forschung und der Lancierung neuer Produkte will Nestlé schneller werden. "Beschaffung, Verarbeitung, Distribution, Logistik: Das alles muss schnell sein, und es fängt mit der Innovation an", sagte der Nestlé-Chef.

Sinnvolles Nestlé-Modell

Sein Vorgänger und heutige Präsident Paul Bulcke wehrt sich derweil in der "FuW" gegen den Vorwurf von Aktionärsseite, wonach die Nähe zwischen dem Management und dem Aufsichtsgremium den Wandel im Konzern aufhalte. Auch Schneider sitzt nämlich im Verwaltungsrat. "Eine künstliche Trennung zwischen strategischen Entscheiden und der operativen Umsetzung ist für Nestlé nicht sinnvoll", zeigte sich Bulcke überzeugt.

Aktionärsaktivist Dan Loeb fordert weiter den Verkauf der 23-Prozent-Beteiligung am französischen Kosmetikkonzern L'Oréal. Bulcke sagte dazu: "Der Verwaltungsrat behandelt das Thema mit der nötigen Sorgfalt, und in diesem Sinne ist L'Oréal immer ein aktives Traktandum auf der Agenda des Verwaltungsrats."

Und Schneider ergänzte: "Unsere Position dazu ist unverändert, und es gibt nichts Neues zu vermelden."

(AWP)