Das organische Wachstum lag in der Berichtsperiode bei 2,8 Prozent, bestehend aus einem Mengenwachstum (RIG) von 2,3 Prozent und Preissteigerungen von 0,5 Prozent. Damit verblieb die wichtigste Umsatzkenngrösse in der Nahrungsmittel-Industrie, bei der Wechselkursverschiebungen und Zukäufe/Verkäufe heraus gerechnet werden, im Rahmen der Halbjahreszahlen (ebenfalls 2,8%).

Der Gesamtumsatz stieg derweil um 2,0 Prozent auf 66,4 Milliarden Franken. Netto-Zukäufe wirkten sich hier mit 0,1% positiv aus, die Wechselkurse mit 0,9% negativ, wie der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller am Donnerstag mitteilte. Gewinnzahlen werden zu den ungeraden Quartalen keine veröffentlicht. Insgesamt wurden mit den vorgelegten Werten die Schätzungen von Analysten bei Wachstum und Umsatz knapp erreicht.

Leichte Beschleunigung im dritten Quartal

Das Wachstum im dritten Quartal allein war mit 2,9 Prozent etwas höher und hat sich gegenüber dem zweiten Quartal (2,6%) damit leicht beschleunigt. Während sich die RIG-Komponente mit 2,0 Prozent gegenüber der Periode von April bis Juni etwas abflachte (2,4%), konnte die Preiskomponente mit +0,9 Prozent deutlich verbessert werden (Q2: 0,2%). Gemäss Nestlé gab es in dieser Hinsicht vor allem Verbesserungen in Nord- und Südamerika.

Nestlé als grosser Multi war früher dank starker Marken bekannt für seine Fähigkeit, die Preise für die eigenen Produkte immer wieder zu erhöhen. In den letzten Jahren gelang das allerdings kaum mehr - einerseits wegen zunehmender lokaler Konkurrenz und E-Commerce, aber auch wegen deflationärer Tendenzen in vielen (westlichen) Ländern.

Verbesserungen in Nordamerika

Der Umsatz in den ersten neun Monaten sei über die meisten Regionen und Produktkategorien hinweg solide gewachsen, so CEO Mark Schneider in der Mitteilung. Ausserdem beobachte man eine verbesserte Wachstumsdynamik in Nordamerika sowie weltweit im Geschäft mit Säuglingsnahrung. Das China-Geschäft habe derweil weiterhin im mittleren einstelligen Prozentbereich zugelegt.

Ein langsameres Wachstum verzeichnete die Zone EMENA (Europa, mittlerer Osten, Nordafrika), was Nestlé aber vor allem auf die hohen Vergleichswerte im Vorjahr zurückführt. Gleich stark wie im ersten Halbjahr wuchs die Zone AOA (Asien, Ozeanien etc.) mit 4,4 Prozent. Diese Rate liegt zwar deutlich höher als in den Zonen Amerika (+1,4%) oder EMENA (+1,6%), sie war in früheren Jahren allerdings deutlich höher.

In Bezug auf das Wachstum der Produkt-Kategorien wiesen alle ein positives Vorzeichen aus: Die höchsten gab es für Gesundheitsprodukte (Nutrition etc.) und Haustiernahrung mit 4,4 bzw. 4,0 Prozent, die tiefsten für Fertigprodukte (+1,1%) und Milchprodukte (+1,6%).

CEO sieht sich auf Kurs

Nestlé-CEO Mark Schneider zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis. "Dank unserer Initiativen zur Wachstums- und Effizienzsteigerung sind wir auf gutem Kurs, den Ausblick für das Gesamtjahr 2018 sowie unsere Ziele für 2020 zu erreichen", so der CEO. Für das Gesamtjahr rechnet das Nestlé-Management demnach weiterhin mit einem organischen Wachstum von rund 3 Prozent und einer Verbesserung der (bereinigten) operativen Ergebnismarge entsprechend der Zielvorgabe für 2020.

Die Restrukturierungskosten für dieses Jahr sollen weiterhin bei rund 700 Millionen Franken zu liegen kommen. Auch wird eine Steigerung sowohl beim zugrunde liegenden Gewinn je Aktie zu konstanten Wechselkursen als auch bei der Kapitaleffizienz erwartet.

Schneider, der seit rund zwei Jahren bei Nestlé ist, hat bekanntlich einen grösseren Umbau des Konzerns angestossen. So werden wenig wachsende Bereiche veräussert und neue Kategorien dazugekauft. Man habe in dieser Beziehung "wichtige Meilensteine" erreicht, so der Konzernchef, wobei ihn der frühe Abschluss des Abkommens mit Starbucks besonders gefreut habe. Vor kurzem hat Nestlé ausserdem den Bereich der Hautpflegeprodukte zum Verkauf gestellt.

uh/rw

(AWP)