Washington (awp/sda/reu) - Die grössten US-Geldinstitute müssen nach Einschätzung der Notenbank Federal Reserve jährlich bis zu zwei Milliarden Dollar für die vorgeschriebene Stärkung ihrer Kapitalpuffer aufbringen. Betroffen sind auch die US-Ableger der beiden Schweizer Grossbanken.

Die Fed veröffentlichte am Donnerstag die endgültige Version eines neuen Regelwerks, das die Branche vor einer weiteren Krise bewahren soll.

Danach müssen die Geldhäuser in ihrer Bilanzsumme künftig einen grösseren Anteil an Schuldpapieren aufweisen, die in Bankaktien umgewandelt werden können. Mit dieser sogenannten Haftungsmasse sollen erst Aktionäre und Gläubiger einer maroden Bank zur Kasse gebeten werden können, bevor der Staat zur Rettung einspringen muss.

Der zusätzliche Mindestaufwand für die acht führenden US-Institute beläuft sich nach Schätzung der Zentralbank auf jährlich mindestens 680 Millionen Dollar und maximal zwei Milliarden. Um die obligatorische Haftungsmasse oder TLAC-Quote ("Total Loss Absorbing Capacity") überhaupt erst zu erreichen, müssen demnach vier Grossbanken neue Schuldpapiere im Volumen von rund 50 Milliarden Dollar ausgeben. Bei welchen Häusern die Puffer zu dünn sind, liess die Fed offen.

Den neuen Regeln unterworfen sind Wells Fargo, JPMorgan Chase, Bank of America, Citigroup, State Street, Bank of New York Mellon, Morgan Stanley and Goldman Sachs. Auch die US-Ableger einiger ausländischer Banken gehören dazu. Betroffen sind die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse sowie weiter Barclays, Deutsche Bank, Santander, MUFG (Mitsubishi Financial Group) und BNP Paribas.

(AWP)