Der Sender hat mehrere bekannte Reporter abgeworben, die zuvor bei BBC, Sky News oder ITV gearbeitet haben, und kündigte zudem ein Radioprogramm an, das im Juli starten soll. Dahinter stehen Investoren aus den USA wie der Medienkonzern Discovery. Journalismus-Veteran Neil wies vor dem Start Bedenken zurück, GB News könne ein britisches Pendant zum populistischen US-Sender Fox News werden.

GB News distanziert sich ausdrücklich von der sogenannten Westminster-Blase, wie das politische Zentrum Grossbritanniens genannt wird. Man wolle sich nicht sklavisch an der Nachrichtenagenda orientieren oder Gerüchten in Westminster nachspüren, sondern darüber sprechen, was das Land bewege.

Die BBC war zuletzt schwer unter Druck geraten. Insbesondere die Tory-Partei von Premierminister Boris Johnson wirft dem öffentlich-rechtlichen Sender mangelnden Patriotismus, einen zu starken Fokus auf das urbane London und eine angebliche EU-Nähe vor.

In der britischen Medienbranche wurde der Start sehr unterschiedlich aufgenommen: Der für seine progressiv-liberale Linie bekannte "Guardian" stellte dem Debüt ein vernichtendes Zeugnis aus, während der konservative "Telegraph" dem Sender Erfolgschancen zusprach und befand, die Botschaft sei "laut und klar" angekommen./swe/DP/eas

(AWP)