Lokal fortgeschrittene oder metastasierte BTC-Tumore sind laut Merck schwer therapierbar. Die Teilnehmer der Studie hatten zuvor auf eine platinhaltige Erstlinien-Chemotherapie nicht angesprochen oder diese nicht vertragen. Die Studie hatte laut dem Unternehmen jedoch eine "klinische Aktivität" von Bintrafusp alfa als Monotherapie belegt. Die Merck-Forscher zeigten sich daher weiterhin zuversichtlich für die alleinige Anwendung des Mittels als Zweitlinientherapie.

An der Börse liess die Nachricht die Anleger kalt. Das Merck-Papier lag am späten Vormittag mit etwas mehr als einem Prozent im Plus. Analyst Krishna Chaitanya Arikatla von der US-Investmentbank Goldman Sachs wertete die Nachrichten zwar als eine kleine Enttäuschung. Wegen des komplizierten Charakters dieser Krebsart seien die Erwartungen aber gering gewesen.

Erst Ende Januar hatte Merck mit Bintrafusp alfa einen kräftigen Dämpfer erlitten. Der Konzern hatte eine Lungenkrebsstudie mit dem Medikament auf Raten von Experten abgebrochen, weil absehbar war, dass die vordefinierten Ziele zur Wirksamkeit nicht erreicht werden konnten.

Die neuartige Krebsimmuntherapie Bintrafusp alfa gilt dennoch bislang als wichtiger Hoffnungsträger in der Medikamentenpipeline von Merck. Anfang 2019 war der Konzern mit dem britischen Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline (GSK) eine Allianz eingegangen, um die Therapie weiterzuentwickeln.

Das Mittel wird aktuell auch bei anderen Tumoren getestet, etwa bei Gebärmutterhalskrebs. In der Anwendung gegen BTC testet Merck Bintrafusp alfa nun in einer inzwischen angelaufenen Studie der Phase II in Kombination mit einer Chemotherapie als Erstlinienbehandlung./tav/jha/

(AWP)