Wie Novartis am Mittwoch mitteilt, belief sich der Umsatz im Geschäftsjahr 2017 auf 49,1 Mrd USD. Das liegt zu konstanten Wechselkursen (kWk) um 2% über dem Niveau des Vorjahres (+1% in USD). Das operative Kernergebnis beziffert Novartis auf 12,9 Mrd USD (-1%). Zu konstanten Wechselkursen gerechnet ist dies unverändert gegenüber 2016. Der Kern-Jahresgewinn der Gruppe erhöhte sich um 1% auf 11,4 Mrd USD (+2% zu kWk).

Mit den Konzernzahlen hat Novartis die Markterwartungen in etwa erreicht. Analysten haben im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Konzernjahresumsatz von 49,1 Mrd USD und ein operatives Kernergebnis von 12,8 Mrd prognostiziert.

NEUE PRODUKTE GLEICHEN PATENTVERLUSTE AUS

Mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr hebt Novartis in der Mitteilung selbst hervor, dass vor allem die neu eingeführten Produkte wie Cosentyx und Entresto die Umsatzeinbussen durch Generika bei Gleevec/Glievec mehr als wettgemacht haben. Dabei hat sich das Schuppenflechte-Mittel Cosentyx mit einem Jahresumsatz von 2,1 Mrd USD mittlerweile als Blockbuster etabliert. Mit dem Herzmittel Entresto hat Novartis 507 Mio USD umgesetzt und damit das selbst gesetzte Ziel von 500 Mio dank einer deutlichen Umsatzbelebung im vierten Quartal doch noch erreicht.

Während die Kennzahlen auf Jahressicht nur auf leichte Veränderungen gegenüber 2016 hinweisen, zeigt ein Blick auf das vierte Quartal, dass Novartis bereits zwischen Oktober und Dezember 2017 wieder deutlich an Fahrt gewonnen hat. So hat das Unternehmen etwa seinen Umsatz um 5% in USD und um 2% zu kWk gesteigert. Noch deutlicher wird der Schub beim Blick auf die Gewinnentwicklung: Das operative Kernergebnis stieg in USD um 7%, zu kWk um 5%.

ALCON ZIEHT AN

Ähnlich stark fällt die Entwicklung auch auf Spartenebene aus. Dabei sticht vor allem die lange kriselnde Augensparte Alcon ins Auge, die für das vierte Quartal ein Umsatzplus von 8% (+6% kWk) aufweist. Wie ein Händler sagt, sei dies eine gute Entwicklung und ebne den Weg für die mögliche Entkoppelung der Sparte vom Gesamtkonzern. Hier bekräftig der Konzern denn auch frühere Aussagen, wonach eine mögliche Transaktion nicht vor dem ersten Halbjahr 2019 wahrscheinlich ist.

Aber nicht nur die Augensparte Alcon hat sich sukzessiv im Jahresverlauf gemausert. Wie der scheidende CEO Joseph Jimenez in der Mitteilung zitiert wird, war 2017 "ein wegweisendes Jahr der Innovationen und führte zu einer reichhaltigen Pipeline an Projekten in fortgeschrittenen Entwicklungsphasen".

Tatsächlich hatte Novartis erst zu Wochenbeginn mit den Daten LIBERTY-Studie zum Migräne-Kandidaten AMG334 (Erenumab) eine weitere Studie erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt habe man im Berichtsjahr 16 Zulassungen bei ebenso vielen Zulassungsanträgen und bei sechs Produkten von der US-Gesundheitsbehörde FDA den Status Therapiedurchbruch erhalten.

WACHSTUM FÜR 2018 ERWARTET

Wichtiger noch als der Blick auf das zurückliegende 2017 ist für Investoren in diesem Jahr aber der Blick nach vorne. Nach zwei "Übergangsjahren" hatte das Novartis-Management im Sommer angekündigt, ab 2018 auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Und das stellt der Konzern denn auch in Aussicht: Zu konstanten Wechselkursen erwartet das Management ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Und das operative Kernergebnis des Konzerns soll 2018 um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz steigen.

In der Sparte Innovative Medicines peilt Novartis einen Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Für Alcon erwartet der Konzern ein Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Bei Sandoz schliesslich rechnet das Management mit einem Umsatz weitgehend auf Vorjahresniveau oder aber einem leichten Rückgang.

Sollten sich die Wechselkurse im restlichen Jahresverlauf auf dem Durchschnittsniveau von Mitte Januar halten, rechnet Novartis im Jahr 2018 rechnet Novartis im Jahr 2018 mit einem positiven Effekt von 3 Prozentpunkten auf den Nettoumsatz bzw. einem positiven Effekt von 4 Prozentpunkten auf das operative Kernergebnis.

hr/gab

(AWP)