Das Ansinnen, mit Softwarediensten im Auto so viel Geld zu verdienen, ist durchaus ambitioniert: So plant BMW-Entwicklungschef Frank Weber mit Softwarediensten Ende des Jahrzehnts 5 Milliarden Euro jährlich an Erlös ein. Alle werkseitigen Softwarefunktionen sind in der Rechnung bereits enthalten. Stellantis will unter anderem Software im Abo und auf Abruf zu Geld machen, an Flottenmanagement und den Daten selbst verdienen sowie die Preisgestaltung bei Neu- und Gebrauchtwagen verbessern. Die Stellantis-Aktie lag am Vormittag in Paris in einem positiven europäischen Branchenumfeld 1,9 Prozent im Plus.

Dabei will das Unternehmen über seine jeweiligen Finanzsparten in Europa und Nordamerika auch eine nutzungsbasierte Versicherung anbieten, die später auch weltweit ausgerollt werden soll. Zusammen mit dem taiwanesischen Elektronikauftragsfertiger Foxconn will Konzernchef Carlos Tavares darüber hinaus eigene Elektronikchips entwickeln, die mehr als 80 Prozent von Stellantis' Bedarf abdecken sollen - aber auch anderen in der Branche angeboten werden. Die geplante Partnerschaft werde Stellantis mit ersten Produkten ab 2024 auch Stabilität in der derzeit arg strapazierten Lieferkette bringen, hiess es. Der deutsche Rivale Volkswagen erwägt für die Zukunft ebenfalls das eigene Design von Halbleitern, beispielsweise für das autonome Fahren.

Die Elektro- und Softwarestrategie werde den Schwenk hin zu einer führenden und nachhaltigen Mobilitäts- und Technologiefirma unterstützen, sagte Tavares. Bis 2025 will das Unternehmen insgesamt mehr als 30 Milliarden Euro in Elektromobilität und Software investieren. Die Partnerschaften mit BMW , Foxconn und der Google -Schwesterfirma Waymo sollen dem Konzern bei den Plänen technologisch weiterhelfen. Mehr als 1000 Ingenieure sollen in Software geschult werden, bis 2024 will der Konzern 4500 Softwareentwickler beschäftigen./men/stw/mis

(AWP)