In der Privaten Vorsorge habe Pax den Fokus aufgrund der nach wie vor sehr tiefen Zinsen auf die Profitabilität gelegt und nur sehr selektiv Neugeschäft gezeichnet, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Zudem verzeichnete die genossenschaftlich organisierte Versicherung im Bestandesgeschäft Abgänge. Das Prämienvolumen der Sparte sank um 1,9 Prozent auf 353 Millionen Franken.

Dem Prämienschwund in der Privaten Vorsorge will Pax entgegenwirken: dazu seien Anpassungen im Produktportfolio sowie Verbesserungen in der Betreuung von Kunden und Vertriebspartnern vorgenommen worden, heisst es. Zudem sei die auf Online-Angebote spezialisierte Tochter Creadi AG strategisch neu ausgerichtet worden. Sie fokussiert sich neu auf den Verkauf von Vorsorgeprodukte.

Pax hält an Vollversicherung fest

In der Beruflichen Vorsorge zählt Pax nach dem Abgang der Axa mit einer Handvoll anderer Gesellschaften zu den letzten Versicherern, welche in der Schweiz die Vollversicherung anbieten. Pax will das Angebot weiterführen.

Vor allem KMU schätzten den Schutz etwa auch auf der Anlageseite, heisst es in der Mitteilung. Die Garantien seien gerade in der Coronakrise eine wichtige Stütze für die Firmen. Allerdings sanken die Einnahmen im vergangenen Jahr wegen Kündigungen um beinahe 10 Prozent auf 474 Millionen Franken.

Den Gewinn steigerte Pax auf 14 Millionen von lediglich 2 Millionen Franken im Jahr 2018, auch dank der guten Entwicklung an den Börsen. Der Erfolg aus Kapitalanlagen nahm um 16 Millionen auf 98 Millionen zu. Dabei konnte Pax dem Überschussfonds weitere 17 Millionen für künftige Überschusszahlungen an die Versicherten zuteilen.

Solide finanziert

Pax sei mit einem Eigenkapital in Höhe von 621 Millionen Franken gut kapitalisiert, heisst es weiter. Die Gruppe weist im Rahmen des Kapitalregimes Swiss Solvency Test einen SST-Quotienten aus, der mit rund 180 Prozent weit über der von der Finanzmarktaufsicht (Finma) geforderten 100 Prozent liegt.

Die Anlagestrategie sei defensiv ausgerichtet und ein Grossteil der Aktien gegen Extremereignisse an den Finanzmärkten abgesichert. Die Anlageverluste hielten sich in der Coronakrise in Grenzen, versichert Pax. Vergangenen Herbst wurde zur Verwaltung der Anlagen der Gruppe die Pax Asset Management AG gegründet. Die Gesellschaft nimmt den Betrieb im ersten Halbjahr 2020 auf.

Derweil wird Matteo Inaudi an der kommenden Delegiertenversammlung aus dem Verwaltungsrat austreten. Als neue Mitglieder werden Nadja Lang und Alice Šáchová-Kleisli zur Wahl vorgeschlagen. Lang war unter anderem CEO bei Max Havelaar Schweiz und Šáchová-Kleisli ist Partnerin beim Beratungsunternehmen Vendbridge.

mk/uh

(AWP)