Auf die schon im ersten Semester schwache Marktlage hatte PM mit einem "Massnahmenpaket zur Anpassung der Strukturen" reagiert. Die Schwerpunkte liegen in den Sparten Mechanische Komponenten und Elcom/Ems, wo Kapazitäten und Produktportfolios verschlankt und Standorte optimiert werden sollen. Das Management erwartet in den Folgejahren nachhaltige Kostenentlastungen aus diesem Paket in der Höhe von rund 10 Millionen pro Jahr ab 2021.

Das Programm liege "voll im Plan", teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Allerdings sind die Massnahmen nicht gratis, sondern mit Einmalaufwendungen von rund 16 Millionen Euro verbunden. Entsprechend fiel das Betriebsergebnis um 55 Prozent auf 23 Millionen Euro zurück. Bereinigt um diese Kosten und um einen Sonderertrag im Vorjahr reduzierte sich das Betriebsergebnis (EBIT) immer noch um 21 Prozent auf rund 39 Millionen. Der Reingewinn brach gemäss den provisorischen Zahlen gar um über 60 Prozent auf rund 14 Millionen ein.

Umsatz ohne Akquisitionen geschrumpft

Die schwierige Marktlage zeigt sich beim Umsatz. Dieser erhöhte sich zwar um 4,5 Prozent auf 680,0 Millionen Euro, bereinigt um Zukäufe und Währungseffekte ergab sich aber ein Minus von 2,2 Prozent. Geholfen haben die Übernahmen von Mei Hui Machinery in China Ende 2018, einem Spezialisten für Metallverarbeitung mit einem Umsatz von rund 25 Millionen Euro, der CRE Rösler Electronic GmbH mit Sitz im deutschen Hohenlockstedt (Umsatz 6,5 Mio EUR) und des chinesischen Möbelbeschlagherstellers MyHome (9,8 Mio).

Die mit einem Umsatzanteil von über 50 Prozent grösste Sparte Mechanische Komponenten verzeichnete auf Jahressicht organisch, das heisst bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte, ein Umsatzminus von 2,3 Prozent. Die beiden kleineren Sparten Gehäusetechnik und Elcom/Ems büssten 1,3 Prozent bzw. 3,3 Prozent ein.

Immerhin zeigte sich aber gegen Jahresende eine Verbesserung der Lage, denn die Verkäufe zogen im vierten Quartal in allen drei Sparten wieder an. Sowohl Umsatz als auch Bestellungseingang erhöhten sich im zweistelligen Prozentbereich. Am besten lief es dabei der Sparte Mechanische Komponenten im Bereich Antriebs- und Beschlagstechnik für Komfortmöbel in Amerika und Asien. Laut Phoenix Mecano deutet das positive Verhältnis zwischen Auftragseingang und Rechnungsstellung auf eine Fortsetzung der Dynamik hin.

Coronavirus bremst

Mit Blick nach vorne zeigt sich das Unternehmen dennoch vorsichtig. Die weltweite Konjunkturlage ergebe Anfang 2020 ein gemischtes Bild, heisst es im Ausblick. Die wichtigsten externen Faktoren in naher Zukunft seien der weitere Verlauf der Covid-19-Epidemie und der Konflikt zwischen USA und China.

Kurzfristig wird eine Abschwächung erwartet, nicht zuletzt wegen des vom Coronavirus ausgelösten Schock auf die Logistikketten. Die Fabriken von Phoenix Mecano in China werden ihre Tätigkeit aufgrund eingeschränkter Transport- und Reisemöglichkeiten sowie der Auflagen zur Einschränkung der Ansteckungsgefahr nur schrittweise wieder aufnehmen können.

Positive Faktoren seien dagegen die weiter lockere Geldpolitik, eine erste Teileinigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie geringere Sorgen wegen des Brexit.

Eine konkrete Prognose für 2020 soll aber erst später genannt werden. Die geprüften Ergebnisse werden anlässlich der Bilanzmedienkonferenz und der Präsentation der Erstquartalszahlen am 23. April vorgelegt.

An der Börse legen die Aktien von Phoenix Mecano gegen einen schwachen Gesamttrend bis gegen Mittag um rund 1 Prozent zu. Positiv überrascht hat insbesondere der Umsatz.

cf/tt

(AWP)