Die Tests mit der neuen Batterietechnologie starten noch im März des laufenden Jahres in China, wie es in einem Bericht des Wirtschaftsmagazins "Bilanz" heisst. Swatch Group-CEO Nick Hayek sieht für die Technologie, die im Vergleich zu bisherigen Technologien 30% mehr Leistung verspricht, grosses Marktpotenzial.

Die Erwartungen der Swatch Gruppe, die in zehn Jahren laut Hayek zwischen 25 und 30 Mio CHF in die Technologie investiert hat, sind hoch gesteckt. Unter der Annahme, dass 2020 weltweit 75 Mio PKWs und 10 Mio Nutzfahrzeuge produziert werden, und davon 20% elektrisch fahren, wäre der potenzielle Markt 17 Mio Fahrzeuge gross, rechnete Hayek laut dem "Bilanz"-Bericht dem Belenos-Verwaltungsrat vor. Mit einem Marktanteil von 15% würden jährlich etwa 2,5 Mio Fahrzeuge mit der Belenos-Batterie ausgestattet. Der ehrgeizige Plan sehe vor, inklusive dem Verkauf der Technologie an andere Hersteller, bereits 2020 einen Umsatz zwischen 10 und 15 Mrd zu erreichen. Das wäre fast doppelt so viel im Vergleich dazu, was die Swatch Group heute erwirtschaftet.

Noch zu früh?

Demgegenüber warnt Paul Wyser, einst bei der Swatch-Tochter Renata tätig und heute Besitzer eines eigenen Batterieherstellers, im Bericht vor zu grosser Euphorie: "Die Zeitachse stimmt nicht, ich würde zwei bis vier Jahre dazugeben." Es müsse noch viel passieren, bis man die Batterien auch nur in kleineren Mengen herstellen könne, geschweige denn für diese Umsätze. Ausserdem könnte es von konventionellen Batterientechnologien mit Lithimum-Ionen, die leistungsmässig ihr Potenzial bei weitem nicht ausgeschöpft hätten, Konkurrenz geben. Und auch von weiteren, neuen Technologien drohe Konkurrenz.

Nick Hayek spiele mit dem Gedanken, Belenos irgendwann an die Börse zu bringen, schreibt die "Bilanz". Und dabei locke die Perspektive, dass die Hayek-Familie mit dem Erlös daraus, die Swatch Group von der Börse nehmen könne. "Das wäre doch eine reizvolle Idee", sagt Hayek.

(AWP)