Konkrete Projekte, wie die engere Zusammenarbeit aussehen könnte und in welche Unternehmensbereiche sie hineinreichen wird, wurden noch nicht genannt. Mit dem Schritt forciert Bertelsmann die Strategie starker Bündnisse innerhalb des Konzerns. Es gibt zum Beispiel bereits Inhalte-Kooperationen im journalistisch-redaktionellen Bereich.

Unlängst sagte Konzernchef Thomas Rabe der dpa anlässlich seiner Vertragsverlängerung, Ziele für die nächsten fünf Jahre seien weiteres Wachstum und Technologisierung. Bei den nationalen Mediengeschäften in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden wolle man "nationale Champions" schaffen.

Im Firmen-Intranet wurde Rabe mit den Worten zitiert: "Bertelsmann muss eigene Antworten finden auf den Wettbewerb mit den globalen Tech-Plattformen. Alleine und auf sich gestellt werden unsere Geschäfte in diesem Wettbewerb langfristig kaum bestehen. Unsere Antwort heisst daher: mehr Zusammenarbeit, um an Grösse, Ressourcen und Kompetenz zu gewinnen."

Auf eine Frage im Bertelsmann-Intranet, ob es auch zu einem Zusammenschluss der beiden Unternehmen kommen könnte, sagte Rabe: "Wie gesagt, wir stehen am Beginn eines ergebnisoffenen Prozesses, in dem es keine Vorfestlegungen, aber auch keine Denkverbote gibt. Wichtig ist, dass wir gemeinsame Potenziale erschliessen und noch mehr Wachstum ermöglichen."

Bertelsmann erzielte im Jahr 2019 einen Konzernumsatz von rund 18,02 Milliarden Euro und damit mehr als in den Vorjahren, Zahlen für 2020 sollen in Kürze veröffentlicht werden. Die RTL Group, zu der die Mediengruppe RTL Deutschland in Köln gehört, steuerte zum Konzernumsatz 2019 mit rund 6,65 Milliarden Euro den grössten Anteil bei. Gruner + Jahr ("Stern", "Capital") kam auf rund 1,36 Milliarden Euro./rin/DP/jha

(AWP)