Der Umsatz soll 2017 weiterhin im Vergleich zum Vorjahreswert von 3,8 Milliarden Euro mindestens im hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll ebenfalls zulegen. Hier hatte der Konzern im vergangenen Jahr 1,02 Milliarden Euro erreicht.

BÖRSENGÄNGE VON SPARTEN MÖGLICH

ProSiebenSat.1 will nun die Konzernstruktur unter die Lupe nehmen, um sich besser auf den Wandel der Medienlandschaft auszurichten. Schwerpunkt sei eine mögliche Kombination der TV-Aktivitäten mit den Online-Unterhaltungsplattformen zu einer Unterhaltungssparte. Hiervon verspricht sich das Management mittelfristig spürbare Einsparungen. Unter anderem mit Blick auf das Produktionsgeschäft gebe es Überlegungen, Investoren ins Boot zu holen. Denkbar sei auch, einzelne Bereiche an die Börse zu bringen.

Im bis Ende September laufenden dritten Jahresviertel rechnet der Konzern im TV-Geschäft nun mit einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahreswert von 472 Millionen Euro. Konzernwert sollen die Erlöse aber auch dank der Digital- und Produktionsgeschäfte wie bisher geplant im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Hier wurden vor Jahresfrist 857 Millionen Euro erreicht. Beim bereinigten Ebitda wollen die Münchener erneut in etwa 202 Millionen Euro erzielen.

AKTIENKURS FÄLLT

Bei den Prognosen für das laufende Quartal ist bereits der Verkauf des vor allem in Skandinavien starken Flugticket-Portalbetreibers Etraveli berücksichtigt, hiess es weiter. Dem dadurch erzielten Gewinn von rund 319 Millionen Euro stünden aber reduzierte Bewertungen von Teilen des Programmvermögens gegenüber. Der Verkauf von Etraveli für rund eine halbe Milliarde Euro an den Finanzinvestor CVC Capital Partners war im Juni bekannt gegeben worden. Das Geld soll in den Ausbau anderer Beteiligungen und den Kauf neuer Online-Geschäfte investiert werden.

Den Anlegern schien am Abend vor allem der vorsichtigere Werbeausblick sauer aufgestossen zu sein. Die Papiere fielen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Schluss des Xetra-Hauptgeschäfts um rund 1 Prozent auf 32,35 Euro und näherten sich damit bis auf rund 1 Euro dem tiefsten Stand seit Ende November. Die Angst vor einem schwachen Werbegeschäft lastet schon länger auf den Aktien. Mit einem Minus von rund 10,7 Prozent zählen sie im bisherigen Jahresverlauf zu den grössten Verlierern im deutschen Leitindex Dax ./mis/he

(AWP)