"Die Möglichkeiten der Raiffeisenbanken zur Vergabe von Betriebskrediten ohne Sicherheiten sind aktuell eingeschränkt. In der Branche ist die Vergabe von Blankokrediten an Firmenkunden üblich und gehört zu den Standardprodukten im Firmenkundengeschäft", erklärte eine Sprecherin gegenüber AWP.

Entsprechend sei es wichtig, dass die Raiffeisenbanken die Autonomie hätten, Entscheidungen im Sinne der Gewerbetreibenden zu fällen. "Um dies zu ermöglichen, ist eine Anpassung der Statuten notwendig", so die Sprecherin weiter.

"Die Statuten untersagen den Raiffeisenbanken die Kreditvergabe ohne Sicherheiten und erschweren damit oftmals den Auf- und Ausbau rentabler und nachhaltiger Beziehungen zu unseren Firmenkunden", hatte es zuvor in einem Schreiben der 229 Raiffeisenbanken an ihre Genossenschafter geheissen.

Die mehr als 1,8 Millionen Genossenschafter in der ganzen Schweiz sind die Besitzer der Raiffeisenbanken. Blankokredite werfen mehr Zins ab als Hypotheken, was lukrativ ist angesichts der tiefen Zinsen. Allerdings ist auch das Risiko höher.

Keine Lockerung der Kreditvergabekriterien

Gegenüber AWP betonte die Sprecherin, dass mit der Statutenänderung keine Lockerung der Kreditvergabekriterien verbunden sei. Die Vergabe von ungedeckten Krediten sei klar limitiert, erfolge "ausschliesslich an Firmenkunden mit nachgewiesener ausreichender Bonität" und dürfe nur im Rahmen der Risikotragfähigkeit der einzelnen Raiffeisenbank erfolgen.

Gemäss dem Zeitungsbericht würden 98 Prozent der Banken bzw. ihre Leitungen das Ansinnen unterstützen. Es gebe allerdings Bedenken vor allem von den kleinsten Banken in der Gruppe.

jb/kw

(AWP)