"Wir hoffen auf den Erhalt einer provisorischen Lizenz im Lauf des zweiten Quartals", sagte Pasha Bakthiar, Alpian-Präsident und Teilhaber der Bank Reyl, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Damit könnten Tests zur Robustheit des Systems durchgeführt und erste Konten in einem "Family and Friends"-Kreis eröffnet werden. Die Genfer Bankengruppe Reyl steht hinter dem Projekt.
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) könnte die definitive Lizenz im dritten oder vierten Quartal erteilen und damit den offiziellen Start ermöglichen. Bis Ende des Jahres wolle Alpian mehrere tausend Kunden gewinnen, sagte Bakhtiar. Die Neobank zielt auf eine junge Klientel, die Summen zwischen 100'000 und 1 Million Franken anlegen will.
Reyl nicht mehr mit Mehrheit
Nach der zweiten Finanzierungsrunde hält die Reyl-Gruppe nicht mehr die Mehrheit an der Neobank, sie bleibt aber Referenzaktionär. An der zweite Finanzierungsrunde hätten sich private Investoren und Family Offices, hauptsächlich aus der Schweiz und Europa beteiligt. Die vier Gründer waren ebenfalls an der Transaktion beteiligt. Wegen der Corona-Pandemie verzögerte sich der Abschluss der Finanzierung allerdings um drei bis vier Monate.
Durch die Übernahme der Reyl-Gruppe durch Intesa Sanpaolo hätten sich für die Neo-Bank keine Änderungen ergeben, versicherte Bakthiar. Die Expertise des italienischen Bankenriesen werde Alpian zugutekommen, vor allem im Hinblick auf die Expansion in den transalpinen Markt und den Kundenstamm.
Weitere Finanzierungsrunde
Trotz Corona-Pandemie hat Alpian innerhalb eines Jahres fast 15 neue Mitarbeiter eingestellt und damit die Gesamtzahl der Mitarbeitenden auf 25 erhöht. Weitere 20 IT-Spezialisten, die extern an dem Projekt arbeiten, sollen in den Mitarbeiterstamm integriert werden. "Bis zum Ende des Jahres werden wir etwa 50 Mitarbeiter erreichen", sagt Bakhtiar.
Nachdem die zweite Finanzierungsrunde gerade abgeschlossen ist, blickt Alpian nun bereits auf die nächste Runde. Die ersten Schritte in Richtung einer "Serie-C-Finanzierungsrunde" sollen im zweiten Quartal unternommen werden. Das Ziel ist es, bis Anfang nächsten Jahres 30 Millionen Franken aufzubringen.
fr/tp/jb
(AWP)