Manager Peter Bellew sagte der italienischen Zeitung "La Repubblica", die Gespräche mit den Vertretungen der Piloten sollten möglichst in der neuen Woche an den wichtigsten Drehkreuzen der Airline beginnen, spätestens aber im Januar. Das Unternehmen sei allerdings nicht bereit, die Verhandlungen auf das Kabinenpersonal auszuweiten. Auch diese Gruppe verlangt die Anerkennung gewerkschaftlicher Vertreter für seine Belange. "Wir sprechen nur mit Piloten", betonte Bellew.

Das bisherige Entgegenkommen sei "ein grosser Schritt des Wandels" für Ryanair, meinte der Bellew in dem am Samstag veröffentlichten Interview. "Wir bluffen nicht. (...) Wir meinen es sehr ernst."

Die deutsche Vereinigung Cockpit (VC) hatte ihrerseits angekündigt, mit Ryanair verhandeln zu wollen. Zugleich warnte sie die Airline vor lediglich symbolischen Schritten. Sollte sich alles "als reine Hinhaltetaktik herausstellen, werden wir auf diese auf das Schärfste reagieren", sagte Gewerkschaftschef Ilja Schulz. In mehreren europäischen Ländern hatten Piloten zuvor mit Ausständen gedroht.

Die Iren waren wiederholt in die Kritik geraten. Unter anderem soll es dort laut VC keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, aber umstrittene Dienstplanregeln und viele in Scheinselbstständigkeit arbeitende Kollegen geben. Den Anteil selbstständiger Piloten gab Bellew mit 24 Prozent an.

Mit der irischen Gewerkschaft Impact Trade Union will Ryanair bereits an diesem Dienstag sprechen. Bellew sagte am Sonntag nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA: "Lasst uns weiter reden." Streiks sollten mit Blick auf Weihnachten vermieden werden. Mit einer portugiesischen Gewerkschaft will Ryanair am Donnerstag reden, mit britischen und italienischen Organisationen im frühen Januar./alv/DP/jha

(AWP)