Die Mittelfristprognose bis 2025 behält SAP aber bei, weil sich der jüngst noch einmal verstärkte Cloudkurs mit der Zeit auszahlen soll. Vorstandschef Christian Klein hatte im Januar ein neues Programmbündel aus der Taufe gehoben, mit dem Kunden schneller und einfacher auf die Cloudangebote des Konzerns umsteigen können. Das erfordert zunächst mehr Investitionen in die Technik und ins Marketing, weswegen Klein bereits im vergangenen Herbst die mittelfristigen Margenprognosen kassiert und die Investoren auf eine längere Durststrecke eingestellt hatte.

Zudem kündigte er jüngst auf der Kundenmesse "Sapphire Now" ein grosses Geschäftsnetzwerk der SAP-Kunden untereinander an, das unter anderem deren Beschaffung untereinander erleichtern und Flexibilität erhöhen soll. In der Covid-Krise hätten drei Viertel der Unternehmen Schwierigkeiten in ihrer Lieferkette erlebt, warb Klein nun für ein solches Netzwerk.

SAP setzt darauf, jetzt im harten Wettbewerb bei den Kunden stärker einen Fuss in die Tür zu bekommen, damit diese bei neuen Technologien nicht zu Konkurrenten wie Salesforce und Oracle abwandern. Dann will SAP bestehenden Kunden mehr und mehr der eigenen Angebote verkaufen. Vertriebsvorstand Scott Russell verwies auf die Faustformel, dass aus jedem Dollar, den SAP zunächst mit dem Stamm-Softwarepaket S4 Hana ERP zur Unternehmenssteuerung bei einem Kunden verdiene, mit der Zeit rund vier Dollar werden würden, indem weitere Software verkauft werde./men/jsl/he

(AWP)