Ob es einen raschen Nachholeffekt gebe werde, sei fraglich, schreiben die Autoren. Der Wunsch nach mehr Sicherheit und finanzieller Widerstandskraft könnte dazu führen, dass sich Unternehmen bei Investitionen etwa in Digitalisierung oder Klimaschutz zurückhalten. "Für die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft wären dies schlechte Aussichten." Die Corona-Krise habe zu hohen Umsatzverlusten geführt, dazu komme viel Unsicherheit.
Zwar komme der Wandel zu einer digitalen Wissensökonomie voran, und auch die Digitalisierung im Mittelstand habe einen Schub erhalten. Zugleich liege eine grosse Herausforderung und Chance im Wandel zur Klimaneutralität. Dabei sei die Politik gefragt. "Es gilt die Unsicherheit für Geldgeber zu reduzieren, zum Beispiel durch ein verlässliches und planbar steigendes CO2-Preissignal, Engpässe wie fehlende Fachkräfte anzugehen oder Finanzierungskosten zu senken", sagte Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, in Frankfurt.
Einen Schub in Richtung Digitalisierung wegen der Corona-Krise erkennt auch die DZ-Bank. Obwohl die Pandemie die schwerste Belastung seit Jahrzehnten für den Mittelstand sei, gäben einige Unternehmen mehr Geld aus, um sich für die Zukunft zu rüsten. In einer Umfrage gaben immerhin 37 Prozent an, Investitionen in Digitalisierung, neue Technologien oder Künstliche Intelligenz erhöht zu haben. Fast 30 Prozent steigerten zudem Investitionen in Prozessautomatisierungen.
Die Investitionsbereitschaft steige mit der Unternehmensgrösse, hiess es in der Umfrage unter 1500 Inhabern und Geschäftsführern mittelständischer Firmen. "Die Ergebnisse legen nahe, dass die mittelständischen Unternehmen trotz der derzeitigen Belastungen mehrheitlich besonnen bleiben und den Blick in Richtung Zukunft richten", sagte Uwe Berghaus, Firmenkundenvorstand der DZ Bank./als/DP/nas
(AWP)