Der Auftragseingang nahm von Januar bis September um 5,3% auf 8,08 Mrd CHF und der Umsatz um 4,3% auf 7,36 Mrd CHF zu. In Lokalwährungen betrugen die entsprechenden Wachstumsraten 5,4% bzw. 4,1%, wie Schindler am Dienstag mitteilte. Der Auftragsbestand per Ende September lag bei 10,8 Mrd, was gegenüber dem Stand zu Jahresbeginn einem Plus von 7,6% (+8,2% in LW) entspricht.

Die Zahlen für das dritte Quartal zeigen derweil, dass Schindler das Wachstum zuletzt beschleunigen konnte. Der Umsatz nahm nämlich von Juli bis September um 7,5% zu. In Lokalwährungen resultierte eine Zunahme von 6,3%.

WACHSTUM IN ALLEN REGIONEN

CEO Thomas Oetterli sprach an einer Telefonkonferenz von einer "erfolgreichen Fortsetzung des Wachstumskurses". Im laufenden Jahr sei es bislang gelungen, den Auftragseingang in sämtlichen Regionen zu steigern. In Europa resultierte das grösste Wachstum, wobei die Gruppe von der Erholung in wichtigen Märkten Südeuropas (Italien, Spanien) profitierte. Besonders gut voran kam Schindler in Frankreich.

Gut entwickelte sich auch das Geschäft in den Regionen Asien-Pazifik und Amerika. Im weiterhin herausfordernden chinesischen Markt hat Schindler den Auftragseingang dank mehrerer grosser Infrastrukturprojekte der Regierung gesteigert. Eine gute Nachfrage gebe es auch aus dem Wohnungsbau, wohingegen sich das Commercial-Geschäft nur schleppend erhole, so der CEO.

In den USA hätten Neuinstallationen, Modernisierungen sowie das Servicegeschäft zum breit abgestützten Wachstum beigetragen. Nun hofft man bei Schindler, dass sich der brasilianische Markt nach Jahren der Rezession erholt. CEO Oetterli blickt dabei auch auf die im kommenden Jahr anstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen.

MARGE STEIGT

Das beschleunigte Wachstum schlug positiv auf die Ergebnisse durch. Der Betriebsgewinn EBIT legte um 10% auf 860 Mio CHF zu, in Lokalwährungen hätte das Plus 8,8% betragen. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 11,7% von 11,1%. Vor Restrukturierungskosten in Höhe von 20 Mio lag die EBIT-Marge gar bei 12,0%. Der Konzerngewinn erhöhte sich um 11% auf 648 Mio.

Operative Fortschritte sowie das stark wachsende Servicegeschäft hätten den Preisdruck und höhere Materialkosten kompensiert, erklärte Oetterli. Der Preisdruck in China habe sich zudem in den vergangenen Monaten deutlich abgeschwächt und nun wird mit einer weiteren Stabilisierung gerechnet.

Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit ging auf 544 Mio CHF von 659 Mio zurück. Der Grund dafür seien Investitionen in Wachstumsprojekte. Zudem hätten vorgezogene Zahlungen an Zulieferer die Kennzahl zeitlich verzerrt, beruhigte CFO Erich Ammann die Anleger.

GUIDANCE BESTÄTIGT

An den Zielen fürs Gesamtjahr hält die Gruppe fest: Schindler geht für 2017 nach wie vor von einem Umsatzwachstum (in Lokalwährungen gerechnet) von 3 bis 5% aus. Und beim Konzerngewinn wird weiterhin ein Wert in der Bandbreite von 840 bis 880 Mio angepeilt.

Dabei könnte der Gewinn laut Ammann am oberen Rand des Zielbandes zu liegen kommen. Der Finanzchef bezeichnete die Guidance als "eher konservativ" gefasst. Nicht zu vergessen sei aber, dass für 2017 die Gesamtkosten für Restrukturierungen von rund 30 Mio CHF anfallen, was die Ergebnisentwicklung etwas dämpfen werde.

Sowohl beim Umsatz wie auch bei den Gewinnzahlen hatte Schindler die Vorgaben der Analysten nach neun Monaten übertroffen. An der Börse ging es für die Partizipationsscheine zunächst auf ein neues Allzeithoch von 228,50 CHF hinauf. Auf dem hohen Bewertungsniveau nahmen die Anleger im Anschluss daran aber Gewinne mit. Somit büssten die Titel am Dienstag, in einem ebenfalls schwächeren Gesamtmarkt, 0,8% auf 221,20 CHF ein.

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(AWP)