Evonik stellt zwei verschiedene Lipide her, die zusammen mit anderen dieser fettartigen Moleküle den Botenstoff des mRNA-Vakzins Comirnaty in eine Nanohülle einschliessen. Erst das ermöglicht es, den Wirkstoff von Biontech und seinem US-Partner Pfizer an der richtigen Stelle im Körper freizusetzen. Nur so kann die Impfung ihre Wirkung entfalten.

Aktuell bauen viele Zulieferer und Hersteller der verschiedenen Corona-Vakzine ihre Kapazitäten aus. Denn der beispiellose Bedarf bringt die Industrie an ihre Kapazitätsgrenzen. "Impfstoffhersteller und Zulieferer berichten zunehmend über Engpässe bei Roh- und Verpackungsmaterial und Ausrüstung", hatte die Denkfabrik Chatham House im März berichtet.

Sie hatte ein Treffen mit Vertreter der Industrie, von Verbänden und der UN-Impfinitiative Covax organisiert, um Lösungen zu suchen. In einem Strategiepapier, das bei dem Treffen diskutiert wurde, heisst es, grössere Produktionsmengen seien durch Effizienzsteigerungen in den bestehenden Fabriken, dem Umbau bestehender älterer Fabriken für die Herstellung der neuen Stoffe und den Bau neuer Fabriken nötig.

In Deutschland können aktuell nur wenige Unternehmen die benötigten Lipide herstellen. Auch der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA versorgt Biontech mit diesen Stoffen und will die Liefermengen steigern.

Evonik arbeitet schon lange mit der Pharmaindustrie zusammen. Neben der Produktion von Hilfsstoffen entwickelt der MDax -Konzern Kombinationen von Hilfsstoffen und Wirkstoffen, sogenannte Formulierungen. Zudem stellt Evonik klinische Prüfmuster her./mis/nas/he

(AWP)