Bislang würden dort konventionelle SF6-Schaltgeräte produziert, teilte das Unternehmen weiter mit. Bei SF6 handelt es sich laut Umweltbundesamt um ein besonders klimaschädliches Treibhausgas. Schaltgeräte werden unter anderem für die Verteilung von elektrischer Energie in Stromnetze benötigt. Siemens Energy geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass solche konventionellen Anlagen in Europa bald nicht mehr zugelassen werden. "Zudem sieht sich das Werk einem immer grösseren Wettbewerbsdruck ausgesetzt."

Die Gewerkschaft IG Metall reagierte auf die Ankündigung mit Unverständnis. "Es kann doch nicht sein, dass das Management erst einen ökologisch sinnvollen Produktwechsel beschliesst, um damit dann die Arbeitsplätze abzubauen", teilte der Betriebsratsvorsitzende Rüdiger Gross mit. "Statt Arbeitsplätze zu vernichten, sollte das Management zusammen mit allen gute Lösungen suchen: für Klima und Beschäftigung."

Nach Angaben der IG Metall wurde der Stellenabbau mit einer Produktionsverlagerung ins Ausland begründet. Es gehe um Hochspannungsschaltanlagen aus dem Freiluftbereich, die bislang im Spandauer Werk hergestellt würden, berichtete die Gewerkschaft.

Erst im vergangenen Jahr hatte Siemens Energy den Abbau von 750 Stellen beim Berliner Gasturbinenwerk angekündigt. Siemens Energy war im Jahr 2020 von Siemens abgespalten und an die Börse gebracht worden./maa/DP/stw

(AWP)