Wegen Corona war die Flugsicherungsgesellschaft in den Jahren 2020 und 2021 tief in die Verlustzone gestürzt, weil die Zahl der Flüge als Folge der Pandemieeinschränkungen abgesackt war. Denn normalerweise finanziert sich das Unternehmen mit Gebühren für An- und Abflüge sowie für Überflüge.

So musste Skyguide im vergangenen Jahr einen Reinverlust von knapp 120 Millionen Franken hinnehmen. Im ersten Coronajahr 2020 hatte das Unternehmen gar ein Defizit von beinahe 165 Millionen Franken erlitten.

Im 2021 führte und überwachte Skyguide gut 690'000 Flüge nach Instrumentenflugregeln. Das waren zwar 30 Prozent mehr als im Vorjahr, aber immer noch 47 Prozent weniger als im Vor-Coronajahr 2019.

Für das laufende Jahr 2022 zeigt sich Skyguide-Chef Bristol "sehr optimistisch", wie er im Gespräch sagte: Das Verkehrsvolumen dürfte wieder 90 bis 100 Prozent von 2019 erreichen. In Spitzenzeiten dürfte es sogar noch mehr Verkehr sein. Vor allem der Tourismus sei der Wachstumstreiber. Aber auch der Geschäftsreiseverkehr befinde sich im Aufwind. Der Ukraine-Krieg habe auf den Verkehr in und über die Schweiz nur eine sehr geringe Auswirkung.

Wieder mehr als 400 Mio Umsatz

Sollte sich die Prognose bewahrheiten, dürfte Skyguide wieder einen Umsatz von 420 bis 430 Millionen Franken erzielen, schätzte Bristol. Im vergangenen Jahr hatte die Flugsicherungsgesellschaft lediglich einen Umsatz von 349 Millionen Franken eingefahren. Das war aber immerhin fast ein Viertel mehr als die 280 Millionen im Jahr 2020.

Damit wird auch der Verlust von Skyguide massiv eingedämmt. Bei einem Verkehrsvolumen von 90 Prozent des Niveaus von 2019 werde sich das Defizit im 2022 unter dem Strich vielleicht auf 10 bis 15 Millionen Franken belaufen, schätzte Bristol.

Für die europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt (Eurocontrol) war die Pandemie aber nur ein vorübergehender Knick im Steigflug des Luftverkehrs. Der Direktor des Netzwerkmanagements von Eurocontrol, Iacopo Prissinotti, sagte, 2019 seien es an Spitzentagen 37'000 Flüge in Europa gewesen. 2030 würden es schon 50'000 an Spitzentagen sein.

jb/mk

(AWP)