Olten (awp) - Das Immobilienunternehmen SPS hat in den ersten neun Monaten 2016 den Ertrag gesteigert aber wegen wegfallender Sonderfaktoren weniger verdient. Im laufenden Jahr wurde das Portfolio mit Akquisitionen gezielt ergänzt - insbesondere im Segment "Wohnen im Alter" - und die Leerstandquote weiter reduziert.

Der Gesamtertrag von SPS nahm in den Monaten Januar bis September um 5% auf 772 Mio CHF zu, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Dabei sind die Mieteinnahmen als grösster Posten um 1,2% auf 340 Mio angewachsen. Das Geschäftsfeld "Wohnen im Alter" mit der Tertianum-Gruppe verdoppelte dank Zukäufen sogar den Ertrag gegenüber dem Vorjahr auf 239 Mio.

TIEFERE NEUBEWERTUNGEN

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT sank vor Berücksichtigung der Neubewertungseffekte auf 277 Mio CHF nach 298 Mio im Vorjahr und unter dem Strich resultierte ein um 8,4% tieferer Reingewinn von 187 Mio CHF. Rechnet man die verglichen zum Vorjahr tiefere Neubewertung von 34,8 Mio CHF (VJ 100 Mio) mit ein, dann liegt der EBIT bei 312 Mio (398 Mio) Mio und der Reingewinn bei 199 Mio (250 Mio).

In der Bilanz weist SPS per Ende September ein gegenüber Vorjahr um knapp 200 Mio auf 5,02 Mrd CHF gesteigertes Eigenkapital aus, wobei gleichzeitig auch die Eigenkapitalquote um 0,9 Prozentpunkte auf 45,8% gestärkt werden konnte. Derweil rutschte die Eigenkapitalrendite auf 5,4% von 7,3% ab und die Gesamtkapitalrendite wird mit 3,3% (VJ 4,1%) ausgewiesen.

PORTFOLIO ERGÄNZT

SPS habe das Immobilienportfolio im laufenden Jahr mit vier "attraktiven" Übernahmen ergänzt und so den Wegfall der im Vorjahr verkauften Objekte kompensiert, schreibt die Gesellschaft weiter. Die Zukäufe bringen ein Gesamtanlagevolumen von rund 175 Mio CHF ein, seien zu 100% vermietet und erwirtschafteten jährliche Mieterträge von 7,1 Mio.

Zugekauft wurden Büroflächen in Baar sowie das Einkaufszentrum Schönbühl in Luzern. Nach dem Bilanzstichtag seien noch ein weiteres Bürohaus in Baar und eine gemischt genutzte Liegenschaft an der Rue des Alpes in Genf gekauft worden. Derweil veräusserte die SPS im August in Genf die Liegenschaft an der Rue de Rive 3 sowie im Oktober zwei Objekte in Locarno gewinnbringend. Die Transaktionen hätten einen Cash-Inflow von insgesamt 75 Mio CHF generiert.

CHANCEN NUTZEN

SPS will auch künftig Chancen aus Projektentwicklungen, Umnutzungen und Modernisierungen nutzen. Nach dem Bilanzstichtag wurden wichtige Mietverträge mit Bauhaus für das Redevelopment des Einkaufszentrums A1 in Oftringen sowie mit Prizeotel und Coop für die Umnutzung der "Schönburg" in Bern abgeschlossen. Weiter sei für das Siemens-Areal in Zürich-Albisrieden die Baueingabe für einen multifunktionalen Gewerbe- und Dienstleistungsbau erfolgt.

Tertianum integrierte derweil die Anfang Oktober 2015 übernommene SENIOcare und für die im Februar 2016 akquirierte Boas Senior Care seien die Integrationsarbeiten lanciert worden, heisst es weiter. Zudem habe man Anfang Oktober 2016 das Wohn- und Pflegezentrum Letzipark eröffnet, womit Tertianum nun über 70 Standorte in der ganzen Schweiz verfügt. Bis 2020 sollen 18 weitere Standorte dazukommen.

Und im Bereich Retail konnte der Ertrag mit Jelmoli in einem herausfordernden Detailhandelsumfeld und trotz Umbauten auf Vorjahresniveau gehalten werden. Der Retail-Ertrag sank leicht auf 92,8 Mio CHF von zuvor 96,5 Mio.

ZIELE BESTÄTIGT - LEERSTANDSQUOTE REDUZIERT

Weiter bestätigte SPS die Guidance für das Geschäftsjahr 2016. Demzufolge rechnet die Konzernleitung mit einer Steigerung des Mietertrags und des Betriebsertrags insgesamt, wozu auch Neuprojekte ihren Beitrag leisten würden. Die Leerstandquote soll am unteren Ende der Bandbreite von 6% bis 6,5% zu liegen kommen. Ende September sank diese Quote bereits auf 6,2% nach zuvor 6,9%.

An der Börse reagierten die SPS-Aktien kaum auf die Zahlenpublikation und verloren am Freitag 0,3% auf 80,20 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) um 0,7% nachgab. Analysten bezeichneten das Wachstum sowie die erzielten Ergebnisse als solide und begrüssten die positive Entwicklung der Leerstände.

mk/ra

(AWP)