Bawag-Chef Anas Abuzaakouk sagte der österreichischen Nachrichtenagentur APA: "Wenn der Kauf abgeschlossen wird, wird dies unsere Plattform, um in Deutschland organisch und mit Zukäufen zu wachsen." Das Ziel sei ein "signifikantes" Wachstum nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in ganz Deutschland. Man habe für die Komplettübernahme ausreichend Kapital, sagte Abuzaakouk. Er rechne in den nächsten Wochen mit der Unterschrift unter dem Deal. Zur Kaufsumme machte er keine Angaben.

Das deutsche Institut konnte im vergangenen Jahr seine Geschäfte deutlich ausbauen. Das Betriebsergebnis vor Steuern kletterte früheren Angaben zufolge um fast ein Viertel auf 78,8 Millionen Euro. Auch der Zinsüberschuss stieg um 23,5 Prozent auf 159,6 Millionen Euro. Das wurde im Wesentlichen auf hohe Ausschüttungen des Ende 2013 von den Eigentümern in die Bank eingebrachten Beteiligungsportfolios zurückgeführt. Der künftige Eigentümer Bawag P.S.K zählt eigenen Angaben zufolge in Österreich über 2,2 Millionen Privat- und Firmenkunden.

Vor zwei Jahren hatte Bawag Interesse an der Postbank angedeutet, nachdem die Deutsche Bank ihre Tochter zum Verkauf gestellt hatte. Allerdings entschied sich die Deutsche Bank, die Postbank zu behalten.

Das österreichische Institut mit rund 3000 Mitarbeitern ist aus der Fusion der einstigen Gewerkschaftsbank und der Postsparkasse hervorgegangen. Seit 2008 ist der Finanzinvestor Cerberus Mehrheitseigentümer. Dieser hat die Bank neu aufgestellt, dabei viele Stellen gestrichen und das österreichische Filialgeschäft neu ausgerichtet./ols/tsk/sp/APA/das/stb/DP/he

(AWP)