Die Swiss Re-Aktie startete am Donnerstag mit einem leichten Plus in den Tag. Doch bereits wenig später wechselte das Vorzeichen und gegen 10 Uhr büssen die Papiere deutliche 3,2 Prozent auf 71,46 Franken ein. Ein ähnlicher Verlauf ist auch im Leitindex SMI zu sehen. Dieser gibt nach anfänglichen Avancen nun um 0,7 Prozent nach.
Auf den ersten Blick seien die Ergebnisse von Swiss Re weniger schlecht ausgefallen, als man das im Vorfeld befürchten musste, lautet die Meinung vieler Analysten. Allerdings liessen der Quartalsabschluss und die Ausführungen dazu eine Reihe von Fragen vor allem zum Thema Covid-19 offen, schiebt Hadley Cohen von der Deutschen Bank hinterher.
So sei beispielsweise nicht klar, wie hoch die Schäden etwa aufgrund von Betriebsunterbrüchen oder Kreditausfällen in den nächsten Quartalen ausfallen könnten, schreibt der Deutsche Bank-Analyst weiter. Das gelte insbesondere auch für die sich im Umbau befindende Erstversicherungssparte Corporate Solutions.
Offene Fragen gibt es etwa auch hinsichtlich der Ergebnisqualität. So habe Swiss Re mit einer Vielzahl von Absicherungen einschneidendere Folgen für die Gewinn- und Eigenkapitalentwicklung abwenden können, heisst es bei Goldman Sachs.
Operativ habe die Corona-Krise einige Spuren in der Rechnung von Swiss Re hinterlassen, hält Georg Marti von der ZKB fest. Zudem hätten auch Naturkatastrophen wie die Buschfeuer und Waldbrände in Australien auf das Ergebnis gedrückt. Dank Absicherungen seien aber die Anlageergebnisse trotz des Markteinbruchs im März überraschend gut ausgefallen.
Händlern zufolge lagen die Aktien von Swiss Re im Vorfeld des Zwischenberichts überraschend gut im Markt. Dies könne einige Anleger nun dazu bringen, Gewinne mitzunehmen.
mk/gab
(AWP)