Der Gewinn der Gruppe nahm um beinahe einen Viertel auf 1'343 Millionen US-Dollar zu und hat damit die Erwartungen der Analysten erreicht. Die Rechnung wurde erneut von Grossschäden belastet. Dabei belaufen sich die erwarteten Kosten für Hurrikan "Dorian", der vor allem auf den Bahamas für Zerstörung gesorgt hatte, auf rund 300 Millionen Dollar, wie der Rückversicherer am Donnerstag mitteilte.
In Japan fiel Taifun "Faxai" mit 460 Millionen Dollar noch deutlicher ins Gewicht. Hinzu kommen Belastungen wie jene zum Flugverbot für Maschinen des Typs Boeing 737 Max oder der Zwangsliquidation von Thomas Cook. Diese als Man-made-Schäden bezeichneten Kosten betrugen rund 310 Millionen.
Und die Lage bleibt im vierten Quartal angespannt. In Kalifornien wüten derzeit Waldbrände und drohen eine Vielzahl von Häusern in Flammen aufgehen zu lassen. Und in Japan hatte Anfang Oktober mit "Hagibis" ein weiterer Taifun zu grossen Überschwemmungen geführt.
Gut entwickelten sich die Kapitalanlagen. Sie lieferten eine Rendite von 4,3 Prozent nach 2,8 Prozent im Vorjahreszeitraum. Zu dieser Steigerung wesentlich beigetragen habe der aus dem Verkauf der Beteiligung am brasilianischen Versicherer SulAmérica erzielte Gewinn, schreibt die Swiss Re. Und auch auf festverzinslichen Anlagen wie Bonds habe man Gewinne geschrieben.
Verlust bei Corporate Solutions
In der Sparte Sach- und Haftpflicht-Rückversicherung (P&C Re) verschlechterte sich der Schaden-Kostensatz aufgrund der Naturkatastrophen um 1,9 Prozentpunkte auf 101,4 Prozent und liegt somit leicht über dem für die Profitabilität des Geschäfts massgebenden Niveau von 100 Prozent. Dank hoher Anlagegewinnen schrieb die Sparte einen Gewinn von 880 Millionen Dollar nach zuvor 634 Millionen.
Schlechter schnitt das Geschäft mit Erstversicherungen (Corporate Solutions) ab. Dort resultierte mit Blick auf die Umstrukturierung eine hohe Combined Ratio von 127,0 Prozent nach 105,4 Prozent im Vorjahr. Daraus resultierte ein Verlust von 441 Millionen Dollar nach einem zuvor in etwa ausgeglichenen Ergebnis.
Im Sommer kündigte Swiss Re an, dass man Corporate Solutions unter der Leitung des neuen Sparten-Chefs Andreas Berger am Markt neu positionieren möchte. Der Umbau komme voran, verschiedene Versicherungsportefeuilles seien bereinigt worden, hiess es. Fortschritte gebe es auch beim Verkleinern der Risikoposten in bestimmten Bereichen.
Zudem rechnet Swiss Re in diesem Geschäft mit weiterhin steigenden Preisen. Dabei habe sich die Preisqualität dank der Marktentwicklung und den getroffenen Massnahmen im Geschäft im laufenden Jahr um rund 10 Prozent verbessert.
Einen stabilen Gewinn in Höhe von 651 Millionen Dollar erzielte die Sparte Life & Health Reinsurance (L&H Re). Und Life Capital steuerte 40 Millionen zum Gruppengewinn bei nach einem kleinen Plus im letzten Jahr.
Weiteres Wachstum
Mit Blick nach vorne will Swiss Re weiter profitabel wachsen. Dabei werde man auf Basis der nach wie vor "sehr starken" Kapitalausstattung in dem sich verbessernden Preisumfeld Wachstumschancen nutzen, wird Finanzchef John Dacey in der Mitteilung zitiert. Von Januar bis September wuchsen die verdienten Nettoprämien primär dank dem P&C Re-Geschäft um 10 Prozent auf 28,4 Milliarden Dollar.
Derweil wird der Rückversicherer die zweite Tranche des an der Generalversammlung beschlossenen Aktienrückkaufs nicht ausführen. Der Grund dafür seien die hohen Naturkatastrophenschäden sowie der Verzicht auf den Börsengang der Tochter ReAssure, hiess es. Die erste Tranche im Umfang von bis zu 1 Milliarde Franken wurde im Mai lanciert und das Programm sei bis Ende September zu über 60 Prozent umgesetzt worden.
mk/sig
(AWP)