REKORDGEWINN: (Kilchberg) Bei Lindt & Sprüngli haben im vergangenen Jahr die Kassen geklingelt. Der Schokoladenkonzern konnte den Betriebsgewinn (EBIT) um 8,4 Prozent auf 562,5 Mio. Fr. steigern. Der Reingewinn kletterte gar um 10,2 Prozent auf 419,8 Mio. Franken. Der Umsatz verbesserte sich um 6,8 Prozent auf 3,9 Mrd. Franken. Das sind alles neue Rekorde in der Geschichte des grössten Edelschokoladenherstellers der Welt. Das Geschäftsergebnis 2016 ist nach Ansicht des Konzerns besonders erfreulich vor dem Hintergrund eines schwierigen Marktes mit weitgehend stagnierenden oder rückläufigen Schokoladeverkäufen. Lindt & Sprüngli wuchs erneut schneller als der Schokoladenmarkt und gewann weitere Marktanteile in vielen Ländern, darunter auch in der Schweiz. Der neue Konzernchef Dieter Weisskopf, der im Herbst den über zwanzig Jahre regierenden Ernst Tanner ablöste, strebt weitere Rekorde an.

WERKSSTILLLEGUNG: (Linz/Vevey) Nestlé will bis März 2018 seinen Produktionsstandort im österreichischen Linz stilllegen. Das hat das Unternehmen angekündigt. 127 Mitarbeiter sind von der Schliessung betroffen. Für sie sollen nun "sozial verträgliche Lösungen" erarbeitet werden, hiess es. Das Werk sei seit Jahren mit "Nachfrage- und Produktionsrückgängen aufgrund geänderter Konsumtrends" konfrontiert. Laut Nestlé-Management wurden die Mitarbeiter der Fabrik am Dienstag über die Schliessung informiert. Demnach erfolge die Stilllegung "im Zuge der laufenden Evaluierung des Produkt- und Marken-Portfolios". Das 1879 eröffnete Werk hatte zuletzt pro Jahr rund 6000 Tonnen Lebensmittel produziert. Nestlé Österreich betonte, der Standort Österreich habe "nach wie vor einen ausgesprochen hohen Stellenwert". Derzeit beschäftige der Konzern rund 1000 Mitarbeitende an 16 Standorten in ganz Österreich.

GEWINNEINBRUCH: (Niederweningen) Der Maschinenbauer Bucher Industries hat im Geschäftsjahr 2016 wie erwartet deutlich weniger Gewinn erzielt. Der Reingewinn brach um über 15 Prozent auf noch 118 Millionen Franken ein. Zu schaffen machte dem Konzern insbesondere die sinkende Nachfrage nach Landmaschinen. Bereits im Februar hatte die Gruppe einen Umsatz von 2,38 Milliarden Franken vermeldet. Der Umsatz unterschritt den Vorjahreswert auch dank Akquisitionen lediglich um 4 Prozent. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte ergab sich hingegen ein Minus von 6,7 Prozent, wie der Landmaschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbauer mitteilte. Das Betriebsergebnis EBIT sank im Geschäftsjahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr um gut 18 Prozent auf 169 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 120 Basispunkte auf 7,1 Prozent. Der Konzern kürzt die Dividende um 50 Rappen auf 5 Franken.

MEHR DEVISEN: (Bern) Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben im Februar klar zugenommen. Ende Monat lag der Wert bei 668,2 Milliarden Franken, nachdem es Ende Januar noch 643,9 Milliarden Franken gewesen waren. Der Gesamtbestand der Reserven ohne Gold erreichte Ende Februar 673,9 Milliarden nach 649,6 Milliarden Franken im Vormonat, wie die SNB auf ihrer Internetseite mitteilte. Ob und in welchem Ausmass die SNB im Februar am Devisenmarkt interveniert hat, ist aus den Zahlen nicht genau herauszulesen. Die Entwicklung der wichtigsten ausländischen Währungen zum Franken ist ebenfalls ein wichtiger Grund für die Veränderungen.

FREUDE FÜR ANLEGER: (New York) Der Computerzubehör-Hersteller Logitech hat an einem Investorentag in New York seine Aktionäre umworben - mit Erfolg. An der Börse kamen der vorgestellte Ausblick und die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms gut an. Der Aktienkurs schoss zunächst um rund 3 Prozent in die Höhe. Logitech kündigte einen Aktienrückkauf über drei Jahre im Umfang von 250 Millionen Dollar an. Zudem bestätigte der Hersteller von PC-Mäusen, Tastaturen, Kopfhörern und Lautsprechern die Prognose für das Ende März ablaufende Geschäftsjahr 2016/17. Für 2018 rechnet Logitech mit einem Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich sowie mit einem operativen Gewinn zwischen 250 und 260 Millionen Dollar.

GEWINNPLUS: (Baar ZG) Der Bodenbelags- und Förderbandhersteller Forbo hat im Geschäftsjahr 2016 mehr verdient. Unter dem Strich erhöhte sich der Gewinn um 10,3 Prozent auf 127,6 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn (EBIT) zog um 10,1 Prozent auf 157,2 Millionen Franken an. Im Vorjahr hatte Forbo noch einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Nun profitierte die Gruppe von höheren Budgets der öffentlichen Hand und der konjunkturellen Erholung. Der Umsatz kletterte um 4,1 Prozent auf 1,186 Milliarden Franken. Für 2017 geht die Gruppe von einem ähnlichen, jedoch schwer prognostizierbaren Marktumfeld aus. Bei ähnlichem wirtschaftlichem Umfeld geht Forbo von einer leichten Umsatz- und Gewinnsteigerung aus.

MEHR GEWINN: (Lugano) Die Cornèr Bank Gruppe hat den Reingewinn 2016 um 10 Prozent auf 55,5 Millionen Franken gesteigert. In dem Jahr, das von der Stabsübergabe an die dritte Generation geprägt war, legten nach Angaben der Tessiner Bank alle Aktivitäten der Gruppe zu und erreichten "historische Höchstwerte." Mehr Geld nahm die in Lugano ansässige Bank 2016 mit Kommissionen und dem Handelsgeschäft ein, während das Zinsgeschäft weiterhin schwächelte. Unter dem Strich schoss der Geschäftsertrag um 27 Prozent auf 471,3 Millionen Franken in die Höhe. Angetrieben wurde der Ertrag auch vom Verkauf von Anteilen am Kreditkartendienstleister Visa Europe an den US-Konzern Visa Inc.

MEHR WACHSTUM UND VERLUST: (Liestal BL) Der Baselbieter Pharmakonzern Santhera hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr mehr als verdreifacht. Die gestiegenen Kosten für Entwicklung, Marketing und Vertrieb sorgten unter dem Strich aber für einen hohen Verlust. Nachdem Santhera im Vorjahr dank einer positiven Wertberichtigung und einer Steuergutschrift noch einen kleinen Gewinn erzielt hatte, schlug 2016 ein Nettoverlust von gut 35 Millionen Franken zu Buche. Die Hoffnungen von Santhera ruhen auf einem einzigen Medikament. Raxone zur Behandlung von Leberscher Hereditärer Optikus-Neuropathie, einer seltenen vererblichen Erkrankung des Sehnervs, wird in mittlerweile 15 EU-Ländern verkauft. Der Grossteil des Umsatzes von 19 Millionen Franken fällt in Frankreich und Deutschland an. Bis Ende Jahr sollen die Verkaufserlöse auf 21 bis 23 Millionen gesteigert werden.

LOGISTIK FÜR MEDIA MARKT: (Zürich) Das IT-Logistikunternehmen Also erweitert die Zusammenarbeit mit Media Markt. Ab Mitte 2017 wird Also das gesamte Media-Markt-Zentrallager übernehmen und von dort alle stationären Filialen der Schweiz bedienen, wie Also am Dienstag mitteilte. Schon heute betreut Also die Online-Shops des Elektronikdetailhändlers Media Markt. Also profitiert von einer Neuausrichtung der Lieferkette von Media Markt. Der Elektronikdetailhändler leidet in der Schweiz unter der Sättigung des Elektronikmarktes. Zudem reagiert er auf die Verlagerung des Geschäfts in den Online-Kanal.

MEHR GEWINN: (Küsnacht) Die Werbevermarkterin Goldbach Group hat im vergangenen Jahr sowohl den Umsatz als auch den Gewinn steigern können. Ein wichtiger Treiber für das Unternehmen ist das TV-Geschäft. Nötig war die Reorganisation des Bereichs Marketing Services. Die Werbevermarkterin Goldbach Group setzte im vergangenen Jahr 496 Millionen Franken um, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Dies entspricht einem Wachstum von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Reingewinn erhöhte sich um 25,1 Prozent auf 8,8 Millionen Franken und das Betriebsergebnis (EBITDA) konnte um 15,6 Prozent auf 32,5 Millionen Franken gesteigert werden.

GEWINNMINUS: (Vaduz FL) Die liechtensteinische VP Bank hat 2016 weniger Gewinn als im Vorjahr erwirtschaftet. Sie verdiente unter dem Strich 58,0 Millionen Franken nach 64,1 Millionen Franken im Vorjahr. Allerdings hatte 2015 die Fusion mit der Centrum Bank den Gewinn noch deutlich angehoben. Ohne diese Einmaleffekte liege der Jahresgewinn 2016 um 27,4 Millionen Franken über dem Vorjahresergebnis, schreibt die VP Bank in einer Mitteilung. Auch der Geschäftsertrag habe sich, den Einmaleffekt ausgeklammert, um 6,5 Prozent erhöht. Weiter betreute die VP Bank Ende 2016 Kundenvermögen im Gesamtwert von 35,8 Milliarden Franken - ein Plus von 2,8 Prozent.

GUTE NACHRICHT FÜR MIETER: (Zürich) Die jüngste Studie der Credit Suisse (CS) zum Immobilienmarkt sagt Wohnungsmietern bessere Zeiten, Vermietern jedoch höhere Risiken voraus. Wohneigentum werde für Normalverdienende immer mehr zur "Fata Morgana". Der Mietwohnungsmarkt steuert laut Studie "ungebremst in den Abschwung". Obwohl die Zahl der Leerwohnungen ansteige, werde weiter in den Schweizer Immobilienmarkt investiert, was wiederum den Bau von weiteren Mietwohnungen ankurble. "Motor dieser Entwicklung" seien die Negativzinsen. In Immobilien zu investieren, erscheine in dieser Situation attraktiv. Aber: Je länger dieser Run dauere, "desto stärker untergräbt er sein eigenes Fundament", schreiben die CS-Ökonomen weiter: Die Leerbestände stiegen ungebremst, der Wettbewerb um Mieter werde sich entsprechend verschärfen. Dies dürfe die Mieter freuen, weil sie einfacher eine Wohnung fänden, die erst noch günstiger sei.

MEHR MULTIMILLIONÄRE: (Genf) In der Schweiz leben derzeit rund 7000 Menschen, die Vermögenswerte von mehr als 30 Millionen Dollar ihr eigen nennen können. Die Zahl der Multimillionäre ist damit in einem Jahr um rund fünf Prozent gestiegen. Die schwerreichen Einwohner sind laut dem jüngsten Wealth Report des Immobilienspezialisten KnightFrank vor allem an zwei Orten konzentriert: In Genf leben 2500, in Zürich 2300 Multimillionäre. Genf hat im vergangenen Jahr auch mehr neue Multimillionäre angezogen als Zürich. Für die Zukunft rechnet das Unternehmen für beide Städte mit einem Zuwachs an Multimillionären, mit 30 Prozent jedoch deutlich stärker in Genf als in Zürich mit 10 Prozent. Für die ganze Schweiz dürfte die Zahl um 20 Prozent wachsen, also auf rund 8500.

SPITZENPLATZ FÜR DIE SCHWEIZ: (München) Die Schweiz hat im vergangenen Jahr bei Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA) einen neuen Rekord aufgestellt. Insgesamt wurden 7293 Patente aus der Schweiz beim EPA registriert. Das sind 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr und so viele wie noch nie. Kein Land meldet so viele Patente pro Einwohner an wie die Schweiz. Mit 892 Patentanmeldungen pro Million Einwohner bleibe die Schweiz die klare Nummer 1 mit grossem Abstand vor den Niederlanden (405) und Schweden (360). Deutschland liegt mit 311 Patentanmeldungen pro Million Einwohner lediglich auf Platz 6. Der EU-Durchschnitt beträgt 122. Das ist etwa das Niveau der USA (124). Bei der absoluten Zahl der Patentanmeldungen bei der EPA liegen die USA mit über 40'000 weit an der Spitze. Deutschland ist die Nummer zwei mit gut 25'000 Patentanmeldungen vor Japan mit 21'000. Die Schweiz nimmt mit ihren 7293 Patentanmeldungen den fünften Platz ein. Dank einer weiteren Steigerung von 3 Prozent bei den Patentanmeldungen blieb der Pharmakonzern Roche das zweite Jahr in Folge das anmeldestärkste Schweizer Unternehmen beim EPA (664 Anmeldungen). Dahinter folgen ABB (553), Nestlé (442) und Novartis (316).

MEHR CHEFINNEN: (Zürich) An der Spitze der 100 grössten Schweizer Unternehmen hat sich die Frauenquote erheblich verbessert. Mehr als ein Fünftel aller neuen Geschäftsleitungsmitglieder waren im Jahr 2016 weiblich. Vakanzen wurden zusehends mit Frauen besetzt. Im Vorjahr wurden mit 4 Prozent noch deutlich weniger Vakanzen in den Geschäftsleitungen mit Frauen besetzt, wie der jährlich publizierte "Schilling-Report" zeigt. Insgesamt stieg der Frauenanteil damit von 6 auf 8 Prozent. In einem Jahr wuchs er somit gleich stark, wie in den gesamten 10 Jahren zuvor. Auch in den Verwaltungsräten wurde mehr als ein Fünftel der offenen Mandate an Frauen vergeben. Dort stieg der Anteil von 16 im Vorjahr auf 17 Prozent, was allerdings immer noch deutlich unter der von der Politik geforderten Quote von 30 Prozent liegt. Besonders hoch ist der Frauenanteil im öffentlichen Sektor.

WENIGER UNGLEICHHEIT: (Bern) Die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau haben zwischen 2010 und 2014 abgenommen. Der unerklärte Anteil an der Ungleichheit bleibt aber konstant hoch. Das zeigt die Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2014, die das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht hat. Betrug die Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern in der Privatwirtschaft 2010 durchschnittlich 23,6 Prozent, waren es 2014 noch 19,5 Prozent. Im öffentlichen Sektor blieben die Unterschiede mit 16,6 Prozent praktisch konstant. Die Differenz zwischen den Geschlechtern lässt sich laut BFS teilweise durch strukturelle Faktoren erklären. Doch rund 40 Prozent der Lohnunterschiede im privaten und öffentlichen Sektor können die Statistiker des Bundes nicht erklären. Seit 2010 ist dieser unerklärte Anteil weitgehend konstant.

MEHR HOTELÜBERNACHTUNGEN: (Neuenburg) Schweizer Hoteliers können auf einen erfreulichen Jahresstart zurückblicken. Im Januar stieg die Zahl der Logiernächte in der Hotellerie um 5,2 Prozent auf insgesamt 2,7 Millionen. Die Zahlen müssen allerdings etwas relativiert werden. Vor einem Jahr waren die Hotelübernachtungen aufgrund des milden Winters um 6,8 Prozent auf insgesamt 2,6 Millionen deutlich eingebrochen. Die Basis für die aktuellen Zahlen war daher sehr tief. Der Zuwachs im Januar 2017 bedeutet denn auch, wie es beim Bundesamt für Statistik (BFS) auf Anfrage heisst, im Vergleich zu den letzten drei Jahren eine Stabilisierung. Ausserdem gilt es zu beachten, dass die aktuellen Zahlen erstmals die Logiernächte von vierzehn Jugendherbergen zusätzlich erfassen. Ohne diese wären die Logiernächte im Januar lediglich um 3,7 Prozent angestiegen, wie das BFS errechnet hat.

EURO-WIRTSCHAFT WÄCHST: (Berlin) Die Wirtschaft in der Euro-Zone hat Ende 2016 ihr Wachstumstempo gehalten. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) legte von Oktober bis Dezember zum Vorquartal um 0,4 Prozent zu. Auch im Sommerquartal hatte es ein Plus in dieser Höhe gegeben. Kauffreudige Konsumenten und steigende Investitionen der Unternehmen hielten die Konjunktur auf Kurs. Mit Ausnahme von Griechenland und Finnland schafften alle Euro-Staaten ein Plus. Die beiden grössten Volkswirtschaft Deutschland und Frankreich wuchsen um jeweils 0,4 Prozent, Spanien um 0,7 Prozent und Italien um 0,2 Prozent. Dagegen meldete Griechenland ein Minus von 1,2 Prozent, während das Bruttoinlandprodukt in Finnland stagnierte. Im Gesamtjahr 2016 wuchs die Euro-Wirtschaft um 1,7 Prozent.

RÜFFEL: (Berlin) Für die von der VW-Abgasaffäre betroffenen europäischen Kunden will die EU-Kommission mehr durchsetzen als nur eine Rückrufaktion. Vor einem Treffen der nationalen Konsumentenschutzbehörden am Dienstag in Brüssel drohte die EU-Konsumentenschutz- und Justizkommissarin Vera Jourova in der "Welt" Konsequenzen an, da Volkswagen nach mehr als einem halben Jahr des Dialogs "die Schlüsselforderungen der Verbraucher nicht erfüllt" habe. Bei dem Treffen der Konsumentenschutzbehörden könnte erstmals gemeinsam ein Rechtsverstoss des Konzerns festgestellt werden. Sollte der Konzern keine Zugeständnisse an die betroffenen Kunden machen, könnten die nationalen Behörden Strafzahlungen gegen den Konzern verhängen.

US-HANDELSBILANZDEFIZIT: (Washington) Mit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump hat sich das Handelsdefizit des Landes so stark ausgeweitet wie seit fast fünf Jahren nicht mehr. Die Differenz von Exporten und Importen lag im Januar bei 48,5 (Dezember: 44,3) Milliarden Dollar, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Experten hatten genau mit diesem Wert gerechnet. Grund für die Entwicklung war, dass die Importe mit 2,3 Prozent stärker zulegten als die Exporte mit 0,6 Prozent. Dies hängt auch mit dem höheren Ölpreis zusammen, der die Importe verteuert. Die Ein- und Ausfuhren kletterten jeweils auf den höchsten Stand seit Dezember 2014.

STELLENABBAU: (Detroit) US-Präsident Donald Trump fordert vehement mehr Jobs im Land, doch beim grössten Autohersteller fallen weitere Stellen weg. General Motors (GM) kündigte an, rund 1100 Arbeitsplätze in einem seiner Werke in Lansing im US-Bundesstaat Michigan zu streichen. Als Grund nannte ein Sprecher die Verlagerung der Produktion der Geländelimousine GMC Acadia nach Spring Hill in Tennessee. Dort seien zuvor etwa 800 neue Stellen entstanden. Unter dem Strich liefert GM für Trumps versprochenes Job-Wunder bislang wenig Hilfe. Bereits im November hatte der Autoriese mitgeteilt, wegen Absatzflaute bei bestimmten Modellen rund 2000 Arbeitern in Ohio und Michigan zu kündigen.

CHINA FRUSTRIERT FIRMEN: (Peking) Chinas neue Industriepolitik diskriminiert europäische Firmen und behindert marktwirtschaftliche Kräfte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Europäischen Handelskammer in China, die in Peking vorgestellt wurde. Die Studie beklagt, dass europäische Unternehmen zunehmend unter Druck geraten, Technologie für kurzfristigen Marktzugang transferieren zu müssen. "Die Frustration wächst und spiegelt sich im Rückgang europäischer Investitionen in China wider", warnte Kammerpräsident Jörg Wuttke. Mit der seit 2015 geltenden "Made in China 2025"-Strategie zur Entwicklung fortschrittlicher Industrie- und Technologiezweige "greift China in den alten Werkzeugkasten", indem der Staat wieder eine "vorherrschende Rolle" spiele.

(AWP)